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Dieses Traumpaar ist Nordkoreas Olympiastolz

Ryom Tae-ok und Kim Ju-sik haben sich als einzige Nordkoreaner für Olympia qualifiziert. Dennoch mussten sie lange um ihre Teilnahme bangen.

Heute Redaktion
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Nordkorea zeigt sich gewillt, eine Delegation an die Winterspiele nach Pyeongchang (9. bis 25. Februar) zu schicken – diese trockene Nachricht dürfte bei zwei Athleten besonders starke Emotionen hervorgerufen haben: Ryom Tae-ok, 18, und Kim Ju-sik, 25.

Die beiden Paarläufer haben sich als einzige nordkoreanische Sportler für die olympischen Wettbewerbe im Süden der koreanischen Halbinsel qualifiziert. Das war im September, als sie an der Nebelhorn-Trophy in Oberstdorf im Allgäu Platz 6 belegten. Die Teilnahme stand damit aber keineswegs fest, denn sie mussten darauf hoffen, dass Machthaber Kim Jong-un nicht den Daumen über Olympia senken würde. Er tat es nicht.

Auf dem Eis mit den Beatles

So spielt letztlich auch keine Rolle, dass das Nationale Olympische Komitee die Registrierungsfrist verstreichen ließ, ohne das Eislaufpaar namentlich anzumelden. Das IOK signalisierte am Montag noch einmal, dass dies kein Hindernis sein soll, und schrieb in einer Mitteilung: "Zur Mission des IOK gehört es, die Teilnahme aller qualifizierten Athleten zu gewährleisten, ungeachtet aller politischen Spannungen und Spaltungen."

Somit werden Ryom und Kim am 14. Feburar zum Wettkampf antreten und ihr Kurzprogramm zum Beatles-Song "A Day In The Life" präsentieren. Sie rechnen sich durchaus Chancen auf eine ansprechende Klassierung aus. Nach Platz 15 an der WM im vergangenen Frühling in Helsinki durften sie im Juni für zwei Monate nach Montreal zum renommierten kanadischen Trainer Bruno Marcotte, begleitet von einem heimischen Coach und einem Vertreter des nordkoreanischen Verbands.

WM-Medaille als Ziel

Der 43-Jährige attestiert seinen Sommergästen viel Potenzial. "Sie sind Publikumslieblinge. Sie sind sehr ausdrucksstark und haben eine Menge Charisma", sagte er gegenüber "Global News". Ihr Ziel sei eine Medaille an der WM 2020. Marcotte erklärte auch, dass er die zwei Nordkoreaner als eines der "weltweit aufstrebenden Paare" sehe, umso mehr erhoffe er sich, sie an den Winterspielen zu erleben. Dieser Wunsch wird ihm nun erfüllt. (20 Minuten)

(red.)