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Djokovic gewinnt epische Schlacht gegen Federer

In einem fesselnden Spiel geht Roger Federer als Verlierer vom Platz. Novak Djokovic gewinnt den Halbfinale von Paris-Bercy 7:6, 5:7, 7:6.

Heute Redaktion
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Federer wehrte sich großartig. Novak Djokovic schien von Anfang an der stärkere Spieler zu sein. Aber der Serbe, der am Montag von Rafael Nadal wieder die Nummer 1 der Welt übernimmt, schaffte während der über dreistündigen Spielzeit kein einziges Break. Zwölf Breakbälle wehrte Federer ab; im Entscheidungssatz bei 0:0 und 4:4 jeweils zwei hintereinander.

Weil Roger Federer derart gut aufschlug, boten sich ihm gar Möglichkeiten, die Partie zu gewinnen. Im Tiebreak des ersten Satzes besaß er beim Stand von 6:5 einen Satzball. Wegen dreier Fehler hintereinander ging das erste Tiebreak aber doch an Novak Djokovic. Im dritten Satz gewann Federer in den ersten vier Aufschlagspielen des Serben den ersten Punkt; einmal führte er 30:15. Zu einer Breakmöglichkeit kam Federer im Finish aber nicht mehr.

"Mein Ziel ist London"

Im entscheidenden Tiebreak konnte Federer das hohe Niveau nicht mehr halten. Die zwei "Mini-Breaks" vom 1:2 zum 1:4 ermöglichte der Schweizer Jungsenior dem Gegner mit einem Fehler und einem Doppelfehler. 6:1 zog Djokovic davon; nach 183 Minuten nützte er den dritten Matchball.

Roger Federer verließ den Palais Omnisports von Bercy aber mit erhobener Brust. Er wertete seinen ersten Auftritt an der Seine seit 2015 als Erfolg - trotz der Halbfinaleniederlage. In seinen letzten beiden Spielen in Paris brachte er gegen die starken Return-Spieler Kei Nishikori und Novak Djokovic in fünf Sätzen alle Aufschlagspiele durch. Federer nahm Djokovic einen Satz ab. Er sei nicht nach Paris gekommen, um das Turnier zu gewinnen, so Federer. "Mein Ziel ist es, übernächste Woche in London zu triumphieren. Ich ahnte, dass ich in Paris für Djokovic noch nicht ganz bereit sein würde. Dass es derart knapp wurde, ist mit Blick nach London umso besser."

Nirgends so Probleme wie in Paris

Zumal das Masters-Turnier in Paris-Bercy in der Vergangenheit nicht zu Federers Lieblingsturnieren zählte. An keinem anderen bedeutenden Turnier tat sich Federer so schwer wie in Paris. Nur einmal gewann er diesen Event (2011). Gegen Djokovic verlor er zum dritten Mal einen Halbfinale. Neun Mal verlor Federer in Paris-Bercy sogar schon vor den Halbfinales; fünfmal gar vor den Viertelfinales.

Die Niederlage gegen Djokovic beraubt Federer vor den ATP World Tour Finales aller Chancen, das Tennisjahr doch noch als Nummer 1 zu beenden. Djokovic steigt mit 565 oder 965 Punkten Vorsprung auf Rafael Nadal ins Finaleturnier in der Londoner O2-Arena. Roger Federer liegt als aktuelle Nummer 3 2025 oder 2425 Punkte hinter Djokovic zurück. Djokovic kann am Sonntag mit einem Finaleerfolg über den jungen Russen Karen Khachanov (ATP 18) noch 400 Zähler dazugewinnen. Khachanov deklassierte im ersten Halbfinale den Österreicher Dominic Thiem mit 6:4, 6:1.

(Heute Sport)