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Djokovic nach Marathon im Viertelfinale

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Mit Mühe konnte Novak Djokovic das vorzeitige Aus bei den Australian Open in Melbourne verhindern. Weniger Mühe hatte Maria Scharapowa, die nur ein Game abgab.

Novak Djokovic ist am Sonntag in Melbourne vor dem sensationellen Aus gestanden, hat sich aber nach 5:02 Stunden doch noch ins Viertelfinale der Australian Open gerettet. In einer mitreißenden Nightsession in der Rod-Laver-Arena überstand der topgesetzte Serbe gegen den als Nummer 15 gesetzten Schweizer Stanislas Wawrinka einen 1:6,2:5-Rückstand ebenso wie einen engen fünften Satz und siegte noch mit 1:6,7:5,6:4,6:7,12:10. Djokovic trifft nun auf Melzer-Bezwinger Tomas Berdych (CZE-5).

Wawrinka bricht in Tränen aus

Um 01:40 Uhr Ortszeit verwertete Djokovic seinen dritten Matchball und setzte den Schlusspunkt hinter ein an Dramatik kaum zu überbietendes Spiel. Nach dem frühen "Fast-Zwei-Satz"-Rückstand und der bisher wohl spannendsten Partie des diesjährigen Turniers fand Djokovic kaum Worte. "Es ist wirklich schwer, mein Gefühl zu beschreiben. Er hätte es genauso verdient, dieses Match zu gewinnen", sagte ein sportlicher Djokovic.

Wawrinka hatte indes den Platz mit Tränen in den Augen schon verlassen. Doch er hatte die Begegnung trotz zuvor zehn Niederlagen gegen Djokovic en suite bärenstark begonnen. Bei 6:1,5:2 hing die Sensation bereits in der Luft, doch der zuletzt zweifache Melbourne-Sieger auf der anderen Seite des Netzes zeigte einmal mehr seine Champion-Qualitäten. Wawrinka geriet mit 1:2-Sätzen in Rückstand, erkämpfte sich aber dank eines tollen Tiebreaks den fünften Durchgang. Satz fünf dauerte alleine 104 Minuten, ehe Djokovic siegreich die Arme in die Höhe riss.

Scharapowa unantastbar

Bei den Damen hat Maria Scharapowa ihren unbarmherzigen Weg bei den diesjährigen Australian Open auch im Achtelfinale fortgesetzt. Die als Nummer zwei gesetzte Russin fertigte auch die Belgierin Kirsten Flipkens mit 6:1,6:0 ab und hat damit in vier Matches nur fünf Games abgegeben. Nur Mary Pierce, die auf dem Weg ins Viertelfinale der French Open 1994 nur vier Games verloren hat, hat eine diesbezüglich noch bessere Bilanz aufzuweisen.

"Es geht einfach darum, den Fokus zu behalten, ganz egal wie der Stand ist, egal ob man voran liegt oder nicht", sagte Scharapowa, die 2008 in Melbourne gewonnen hat und im Vorjahr sowie 2007 im Endspiel gestanden war.

Kerber überraschend out

In der Runde der letzten acht kommt es nun aber nicht zum Schlager gegen die als Nummer fünf gesetzte Angelique Kerber. Die Deutsche musste sich der Russin Jekaterina Makarowa mit 5:7,4:6 geschlagen geben und klagte danach über Rückenprobleme. "Ich habe es vor zwei, drei Tagen zum ersten Mal gespürt. Vor allem beim Aufschlag und wenn ich in die Ecken musste, hat es mich schon behindert", sagte Kerber, die sich auch in einer medizinischen Auszeit behandeln ließ.

Die Wimbledon-Semifinalistin des Vorjahres stand zum ersten Mal in Melbourne im Achtelfinale und wollte nicht allein ihren lädierten Rücken für die Niederlage verantwortlich machen. "Sie hat gut gespielt und fast alles getroffen." Makarowa ist kein unbeschriebenes Blatt, hat sie doch u.a. im Vorjahr Serena Williams in der dritten Runde ausgeschaltet und danach ebenfalls das Viertelfinale erreicht.

Die zweite Damen-Viertelfinalpaarung, die am Sonntag ermittelt wurde, lautet Agnieszka Radwanska gegen Li Na. Die als Nummer vier gesetzte Polin bezwang Ana Ivanovic mit 6:2,6:4 und hat damit nun schon 13:0-Siege ohne Satzverlust in diesem Jahr. Radwanska kam ja mit Turniersiegen in Auckland und Sydney mit großem Selbstvertrauen zum ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Ihre nächste Gegnerin nahm mit Julia Görges die letzte Deutsche aus dem Bewerb und gewann 7:6(6),6:1. Görges haderte danach vor allem mit einem leichtfertig vergebenem Satzball im Tiebreak, der wohl die Vorentscheidung war.

APA/red