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Djuricin: "Das Ergebnis fühlt sich wie ein 0:3 an"

Heute Redaktion
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Das 322. Wiener Derby ist Geschichte – Rapid verspielt eine 2:0-Führung, muss am Ende mit einem 2:2-Remis leben. Die Stimmen zum dramatischen Spiel.

Goran Djuricin (Coach Rapid):



"Wir haben wieder ein 0:2 aus der Hand gegeben. Das 2:2 ist wie eine Niederlage, ich fühle mich so, als ob wir 0:3 verloren hätten. Wir haben gut ins Spiel gefunden, haben aber mit Fortdauer keinen Zugriff mehr bekommen."

"Prokop hat uns große Probleme gemacht, auch Pires auf der Seite. Wir sind in der einen oder anderen Situation noch nicht reif genug, aber das wird noch kommen. Wir haben die Austria 60 Minuten lang dominiert."

„Es ist kein Fitness-Problem. Es fehlt an Ruhe und Routine. Beim Stand von 2:0 waren wir zu egoistisch, nach dem 2:1 begannen wir uns zu fürchten. Das darf nicht sein."

Thorsten Fink (Trainer Austria):



"Es war ein richtiges Derby, da war alles drin, Unterbrechungen, heißen Torraumszenen. Alle sind heute auf ihre Kosten gekommen. Für uns ist das wie ein gefühlter Sieg. Wir hatten noch die Chance aufs 3:2, das wäre aber zu viel des Guten gewesen. Das Unentschieden geht in Ordnung. Rapid war zunächst besser im Spiel."

"Die letzten Wochen haben uns genagt, aber mit diesem Spiel haben wir das abgelegt. Ab Samstag sehen wir wieder die Mannschaft, die wir in den letzten zwei Jahren gesehen haben. Prokop ist ein Riesentalent. Die Unterbrechung war für uns eher schlecht, da waren wir gut im Spiel. Rapid konnte sich dadurch noch einmal sammeln."

Louis Schaub (Doppeltorschütze Rapid):



„Ganz bitter für uns. Wir hatten alles unter Kontrolle, hatten einen 2:0-Vorsprung. Dass wir den so leichtfertig hergeben, verstehe ich nicht und ist natürlich ganz bitter. Wir sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, waren hektisch. Ein Mann weniger ist nicht leicht, aber wir haben das Spiel schon vorher hergegeben. Über meine Tore kann ich mich jetzt gar nicht freuen."

Dominik Prokop (Torschütze für die Austria):



"Wir haben einen sehr guten Kader. Monschein war auch noch auf der Bank. Wir haben am Ende wieder schön den Ball laufen lassen wie im Training. Am Anfang waren wir nicht in der Partie drinnen, warum weiß ich nicht. Vielleicht spielte der schlechte Start eine Rolle im Hinterkopf. Aber jetzt haben wir ein 2:0 aufgeholt, das sollte uns Auftrieb geben. Zum möglichen Abbruch kann ich nichts sagen, ich habe mich weiter hinten aufgehalten und wollte mich noch einmal fokussieren."

Raphael Holzhauser (2. Torschütze für die Austria):



"Wenn man 0:2 hinten ist, muss man zufrieden sein, wenn man einen Punkt holt. Mit der Friesenbichler-Chance in der letzten Sekunde hätten wir sogar noch gewinnen können. Man hat gesehen, dass unsere Mannschaft lebt. Nach einem 0:2-Rückstand, nach der anstrengenden Europa-League-Partie am Donnerstag, sieht man das wir charakterlich top sind. Die Mannschaft funktioniert einfach. Das ist ein Spiegelbild von der letzten Saison, in der wir auch immer besser in Fahrt gekommen sind."

"Am Schluss haben sehr viel Druck gemacht. Ein Riesenkompliment an Prokop, er hat am Ende mit seinen engen Haken den Unterschied ausgemacht. Aber jetzt heißt es die Partie abhaken und sich auf die nächsten Aufgaben konzentrieren."

Mario Sonnleitner (Abwehrspieler Rapid):



"Das war ein typisches Derby, da geht es einfach um viel. Wir haben sie 70 Minuten lang zerlegt, dann durch eine Unaufmerksamkeit das Anschlusstor kassiert. Dann haben wir Probleme gekriegt. Die Rote Karte und der Elfmeter haben uns ein bisschen das Genick gebrochen."



(AK)