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Döblings Unabsteigbar-Tour beginnt

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Der Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Erste-Liga ist noch spannender als jener um den Meistertitel. Die Ausgangsposition vor dem Beginn der Frühjahrssaison am Freitag könnte ausgeglichener nicht sein, mit Schlusslicht TSV Hartberg, der Vienna und dem FC Lustenau haben gleich drei Teams 19 Punkte auf dem Konto. Eventuell in den Abstiegskampf verwickelt könnten auch noch der SV Grödig (25) und der SKN St. Pölten (26) werden, die sich allerdings nach vorne orientieren wollen.

Die Hartberger waren aufgrund des schlechtesten Torverhältnisses im Winter im Besitz der "Roten Laterne". Der kroatische Stürmer Josip Fucek und der für das Mittelfeld geholte kanadisch-bosnische Doppelstaatsbürger Admir Salihovic sollen nun im Frühjahr für mehr Qualität im Spiel der Steirer sorgen. "Wir haben einen enormen Druck. Es ist durchaus denkbar, dass alles erst in der letzten Runde entschieden wird", sagte Hartberg-Trainer Kurt Garger.

Gut sei, dass es für alle Teams noch um etwas gehe. "Dadurch gibt es keine Wettbewerbsverzerrung", meinte der 51-Jährige. In der vergangenen Saison hatten die Hartberger im Frühjahr noch den Sprung vom neunten auf den achten Tabellenplatz geschafft.

Vienna mit frischen Kräften gegen den Abstieg

Aktuell Neunter ist die Vienna, die mit dem Abstiegskampf bestens vertraut ist. In der Saison 2009/10 wären die Döblinger als Vorletzter in der damaligen Zwölferliga sportlich gesehen abgestiegen, profitierten aber davon, dass die Amateurteams von Salzburg und der Austria zwangsabsteigen mussten und der Bundesliga-Absteiger Austria Kärnten keine Lizenz erhielt. In der vergangenen Saison verbesserten sich die Wiener im Frühjahr auf den Relegationsplatz und behielten dort gegen den Ostliga-Vertreter Parndorf (3:0 und 2:1) deutlich die Oberhand.

Im Gegensatz zu den Hartbergern tat sich auf der Hohen Warte personell um einiges mehr, neu im Kader sind Goalie Thomas Dau, Altach-Leihgabe Julian Erhart, Florian Sturm und der spanische Stürmer Nacho Verdes, der zuletzt in seiner Heimat beim Drittligisten Gandia kickte. "Die Erfahrung spricht für uns, wir sind auch in der vergangenen Saison schon mit dem Rücken zur Wand gestanden und haben es geschafft", betonte Vienna-Trainer Alfred Tatar. Aufgrund der sehr ausgeglichenen Liga werde es unten und oben viele Endspiele geben.

Platz sechs für Lustenau Champions League

Das beste Torverhältnis des punktgleichen Trios hat der FC Lustenau. Die Vorarlberger hatten in den jüngsten Saisonen die Plätze acht (2009/10) und sieben (2010/11) belegt. In diesen Bereich will man auch dieses Mal wieder vordringen. "Wir haben gesagt, Platz acht ist der Meistertitel, Platz sieben die Europa-League und Platz sechs die Champions League. Primär zählt für uns aber Platz acht, dann haben wir unser Minimalziel erreicht", erklärte FC-Coach Damir Canadi.

Die Vorarlberger waren am umtriebigsten am Transfermarkt, verpflichteten mit Stipe Vucur, Luka Jakara, Ali Osman, Innsbruck-Leihgabe Lukas Hinterseer und Enes Novinic gleich fünf neue Spieler. "Unser Kader ist qualitativ besser geworden, und wir sind jetzt breiter aufgestellt", ist Canadi vom Erfolg seiner Truppe überzeugt. Genauso wie Sportdirektor Bernhard Erkinger: "Einen Plan B gibt es nicht. Jeder muss zu 100 Prozent an den Klassenerhalt glauben."

Vienna hat nur mehr ein direktes Abstiegsduell

Die Lustenauer (Tordifferenz -12) und Hartberger (-20) haben den Vorteil noch drei direkte Duelle vor sich zu haben, die Vienna (-14) spielt nur noch einmal gegen die beiden Kontrahenten. Vor dem Trio befindet sich mit einem Abstand von sechs Punkten Grödig, das die Saison auswärts gegen Hartberg beginnt. "Unser Ziel ist nach wie vor der vierte oder fünfte Platz. Wir treffen in den ersten drei Runden auf die drei hinter uns platzierten Vereine, gerade deswegen ist ein guter Start das naheliegendste Ziel", sagte Grödig-Manager Christian Haas.

Noch einen Zähler mehr hat St. Pölten auf dem Konto. Auch die Niederösterreicher starten mit dem Heimspiel gegen Lustenau gegen einen Abstiegskandidaten. "Wir schauen jetzt nur noch nach vorne, wollen uns in der Tabelle verbessern. Da sollten wir gegen einen Gegner, der in der Tabelle hinter uns liegt zu Hause nicht verlieren", wäre Coach Martin Scherb auch schon mit einem Punktgewinn nicht unzufrieden.

Relegationsgegner vermutlich GAK

Der Tabellenletzte steigt fix ab, der Vorletzte spielt gegen den Meister der Regionalliga Mitte (aktuell GAK/mit zehn Punkten Vorsprung überlegen voran) Relegation. Den zweiten Aufsteiger ermitteln die Meister der Regionalligen West (derzeit WSG Wattens an der Spitze) und Ost (aktuell SV Horn).

APA/Red

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