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Dokic über Misshandlung: "Schläge mit dem Gürtel!"

Heute Redaktion
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Jahrelang wurde Jelena Dokic von ihrem Vater missbraucht. Die Erlebnisse beschreibt die 34-Jährige in ihrer Biografie. Sie sagt: "Ich wollte mich töten."

Jahrelang zählte Jelena Dokic zur Tennis-Weltelite. 2002 war sie auf Platz vier der Weltrangliste. Sie holte sechs Turniersiege, stand im Halbfinale von Wimbledon und erspielte 4,4 Millionen Dollar Preisgeld. Doch niemand ahnte, dass die Australierin bei all ihren Erfolgen privat durch die Hölle ging. Von ihrem Vater Damir wurde sie jahrelang schwer misshandelt. Die erschütternden Erfahrungen verarbeitet die 34-Jährige jetzt in ihrer Biografie "Unbreakable".

Schwere Misshandlungen



"Ich wurde von ihm misshandelt, seit ich sechs Jahre alt war, wurde 15 Jahre körperlich misshandelt und verbal über 20 Jahre", berichtet Dokic der "Bild" vom traurigen Alltag mit ihrem Vater. "Wie er mich bezeichnete, als Hure, Schlampe, Kuh, das tut sehr weh, und du verlierst jedes Selbstbewusstsein, fühlst dich wertlos. Ich schreibe über die Schläge mit dem Gürtel, das Anspucken. Das ging jeden Tag so. Über Jahre. Ich wurde auch nach Siegen geschlagen. "

Selbstmordversuch

Zehn Jahre litt sie an Depressionen. Der Tiefpunkt: ein Selbstmordversuch: "Ich lebte bis 2007 in Monte Carlo, im 20. Stock. Ich ging auf den Balkon, stand an der Brüstung und wollte springen." Ihr Freund habe sie aber vom Selbstmord abgehalten: "Wir haben darüber gesprochen. Er war sich bewusst, in welcher mentalen Verfassung ich bin."

Kein Vergessen



Den Kontakt zu ihrem Vater hat sie abgebrochen: "Er glaubt immer noch, dass er nichts falsch gemacht hat. Ich habe seit zwei Jahren kein Wort mit ihm gesprochen." Dokic arbeitet nun als TV-Expertin. Die Erlebnisse aus ihrer Jugend werden sie nie mehr loslassen: "Was ich durchgemacht habe, war sehr schwer. Das wird mich immer beschäftigen."

(heute.at)

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