Kirchenstreit

Kirche als Eventlocation – mehr Veranstaltungen geplant

Die Pläne zum Ausbau der Dominikanerkirche in Krems stoßen auf Widerstand: Eine Bürgerbefragung zur Zukunft der Eventlocation ist geplant.
Niederösterreich Heute
28.09.2025, 07:00
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In der Dominikanerkirche mitten in Krems ist schon einiges los: Ausstellungen, Weintaufen und sogar ein Adventmarkt finden dort bereits statt. Doch Bürgermeister Peter Molnar (SPÖ) will mehr. Statt wie bisher "vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr" schweben ihm künftig über 20 Events vor. Von Kongressen über Galaabende bis hin zu Schulbällen – alles soll möglich werden.

Damit das klappt, braucht es aber mehr Platz. Laut orf.at plant Molnar, dass in Zukunft zwischen 800 und 1.200 Leute in die Kirche passen. "Für größere Veranstaltungen brauchen wir noch Bereiche für Catering, Garderoben, einen offenen Bereich für Raucher oder auch eine Diskothek", erklärt Molnar gegenüber noe.ORF.at. Derzeit läuft die Vorplanung, auch das Budget wird gerade durchgerechnet.

Für den ersten Ausbau rechnet die Stadt mit rund sechs Millionen Euro. Das sei, so betont der Bürgermeister, deutlich günstiger, als eine neue Halle "auf die grüne Wiese zu bauen". Die Vorplanung soll bis zum Frühjahr 2026 stehen, dann folgt die Ausschreibung. Im Herbst 2026 möchte Molnar mit dem Umbau starten, der "rund fünf Jahre" dauern wird.

Bevor es so weit ist, muss jede einzelne Ausbaustufe vom Gemeinderat mit einfacher Mehrheit – also 50 Prozent der Stimmen – abgesegnet werden. Das könnte spannend werden, denn die SPÖ hat mit 17 von 40 Mandaten keine Mehrheit. Unterstützung von einer anderen Partei ist also notwendig. Von der ÖVP ist diese aber wohl nicht zu erwarten: Vizebürgermeister Florian Kamleitner (ÖVP) bringt jetzt einen Initiativantrag für eine Bürgerbefragung zur Zukunft der Dominikanerkirche ein.

"Für den Initiativantrag muss man 260 Unterschriften sammeln, rund 300 haben wir eingereicht", sagt Kamleitner. Jetzt prüft das Magistrat, ob alle Unterzeichner wahlberechtigt sind und in Krems wohnen. Wird der Antrag zugelassen, muss sich der Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen.

"Bevor die Dominikanerkirche zur großen Eventlocation ausgebaut wird, sollen auch die Bürgerinnen und Bürger gefragt werden", so Kamleitner. Auch er ist überzeugt, dass Krems ein Veranstaltungszentrum braucht. Er setzt aber lieber auf ein Projekt mit privatem Betreiber am Areal der Österreichhallen. Der Vorteil: Die Stadt müsste das Zentrum nicht selbst betreiben, sondern könnte es in private Hände legen. Das würde laut Kamleitner die Investitionen senken und das Risiko für die Stadt verringern.

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