Ab 2026 gelten in Wien deutlich strengere Sicherheitsauflagen für Clubs, Konzerte und Großevents. Die Novelle des Wiener Veranstaltungsgesetzes (Wr. VG 2020) verpflichtet Veranstalter ab 300 Besucher unter bestimmten Bedingungen – etwa Tanzfläche, Stehplätze, Alkoholausschank und Veranstaltungsende nach 21 Uhr – ein sogenanntes Awarenesskonzept vorzulegen.
Dieses Konzept muss eine klar definierte Rettungskette beinhalten, inklusive Auslösemechanismen und Maßnahmen für Notfälle. Außerdem sind – gestaffelt nach Besucherzahl – speziell geschulte Awareness-Beauftragte zu bestellen.
Für Großveranstaltungen ab 5.000 Personen müssen Awarenessmaßnahmen künftig in das gesamte Sicherheitskonzept integriert werden. Auch die Veranstaltungsstätten selbst sollen sicherer werden: Vorgeschrieben sind unter anderem ausreichend beleuchtete WC-Anlagen in Außenbereichen sowie die Ausleuchtung schwer einsehbarer Zonen wie Gebüschgruppen. Zusätzlich wird ab 2.000 Gästen ein verpflichtendes Umwelt- und Abfallkonzept gefordert.
Die Freiheitliche Wirtschaft (FW) übt Kritik an dieser Änderung und spricht von "Bürokratie-Wahnsinn". Sie warnt vor massiven Folgen für die Club- und Veranstaltungsbranche.
"Die Wiener SPÖ-Stadtregierung betreibt ideologiegetriebene Gängelung statt praxisnahe Unterstützung für das Wiener Veranstaltungs- und Klubleben. So zerstört man Wiens Nachtleben", sagt Ronald Walter, Präsident der Freiheitlichen Wirtschaft Wien. Viele Betreiber würden die Vorgaben weder finanziell noch personell stemmen können, ein Clubsterben drohe.