Verkleidung! Doping-Arzt "Undercover" in Seefeld

Ein Hauch von Hollywood im Doping-Skandal rund um die Nordische Ski-WM: Sportmediziner Mark S. reiste zum Blutdoping "Undercover" nach Seefeld.
Nach und nach kommen immer mehr Details rund um den Blutdoping-Skandal von Seefeld ans Licht. Der leitende Ermittler des Bundeskriminalamtes, Dieter Csefan, präsentierte am Montag neue Informationen.
Der im Zuge der großräumigen Razzia als Hauptverdächtigter festgenommene Sportmediziner Mark S. und dessen Komplizen hatten neben den beiden Österreichern Max Hauke und Dominik Baldauf noch weitere Klienten in Seefeld erwartet. Erst vor kurzem gestand ein weiterer Langläufer, beim deutschen Arzt - die Ermittlungen laufen, für ihn gilt die Unschuldsvermutung - Doping betrieben zu haben. "Eigentlich hatten die Festgenommenen noch Termine mit anderen Sportlern ausgemacht, die Blutbeutel hatten sie schon mit", so Csefan.
Den Ermittlern zufolge habe die Behandlung während es Zugriffs eine Komplizin von Mark S. durchgeführt – der mutmaßliche Haupttäter befand sich bei seiner Verhaftung bereits wieder in Deutschland. Kurz davor soll sich der Sportmediziner als Skitourist verkleidet und unter falschem Namen in Seefeld aufgehalten haben.
Es ist davon auszugehen, dass dies nicht sein erster "Undercover-Einsatz" war. Ermittlungen haben ergeben, dass Mark S. das Blutdoping bereits seit mehreren Jahren mit einer gewissen Dreistigkeit betrieben hat. "Das läuft schon seit Jahren, da gibt es kein Unrechtsbewusstsein", sagt Csefan zur APA.
(mag)