Doping! Roberto Carlos will die ARD verklagen

Ein Dopingarzt behauptete im deutschen Fernsehen: "Ich habe die Oberschenkel von Roberto Carlos zu dem gemacht, was sie heute sind." Jetzt geht es rund.

Brasiliens Fußball wird von einem Dopingskandal erschüttert.

Auch Ikonen des runden Leders, Fußball-Nationalspieler und Olympiamedaillen-Gewinner sollen involviert sein – darunter der beste Freistoßschütze aller Zeiten Roberto Carlos.

Carlos in Doping-Praxis?

Der Reihe nach: 2015 übergab die brasilianische Anti-Doping-Agentur ABCD ein 200-seitiges Dossier an die Staatsanwaltschaft von Sao Paulo. Brisanter Inhalt: Der Arzt Julio Cesar Alves soll seine Patienten gedopt haben.

In einer Reportage der ARD kommen nun Einzelheiten ans Licht. Gefilmt mit versteckter Kamera, erzählt Alves, wie er eine Reihe von Spitzensportler behandelt haben soll und bestätigt, dass auch der damals 15-jährige Carlos Patient bei ihm war. Er habe "die Oberschenkel von Roberto Carlos zu dem gemacht, was sie heute sind".

Illegal aufgepumpte Oberschenkel

Die muskulösen Oberschenkel waren ein Markenzeichen von Carlos. Über ein Jahrzehnt lang spielte der offensive Linksverteidiger bei Real Madrid, machte 565 Spiele für die "Galaktischen". Seine Schnelligkeit, sein starker Linksschuss und die brillanten Freistöße zeichneten den 1,68m großen Brasilianer aus. Die lange Zeit gefürchtetsten Beine in der Fussballwelt stehen nun unter Verdacht, illegal aufgepumpt zu sein.

Carlos wehrt sich

Diese Anschuldigungen lässt Roberto Carlos nicht auf sich sitzen. "Ich weise die unverantwortlichen Anschuldigungen des deutschen Senders ARD vehement zurück und versichere, dass ich niemals irgendwelche Substanzen benutzt habe, um mir irgendwelche Vorteile gegenüber meinen Kollegen auf dem Spielfeld zu verschaffen", schreibt der 44-Jährige auf Facebook.

Carlos selbst soll noch nie von Alves gehört haben: "Die Geschichte zitiert den Namen eines Arztes, den ich in meinem Leben nicht gekannt habe und ich habe meine Anwälte beauftragt, rechtliche Schritt einzuleiten."

(mh)