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Dopingsünder dank Österreicher aufgeflogen

Heute Redaktion
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Geht es nach Beobachtungen, die der österreichische Leichtathlet Andreas Vojta im Winter bei einem Meeting in Stockholm gemacht hat, hätte der Marokkaner Amine Laalou wohl nie auf der Startliste des Olympia-Rennens über 1.500 m in London stehen dürfen. Das berichtete die ARD am Samstagabend in ihrem Olympia-Studio.

Geht es nach Beobachtungen, die der österreichische Leichtathlet Andreas Vojta im Winter bei einem Meeting in Stockholm gemacht hat, hätte der Marokkaner Amine Laalou wohl nie auf der Startliste des Olympia-Rennens über 1.500 m in London stehen dürfen. Das berichtete die ARD am Samstagabend in ihrem Olympia-Studio.

Der als Olympia-Final-Kandidat gehandelte Laalou war am Freitag in London nicht gestartet, weil er wegen eines Dopingvergehens suspendiert worden war. Beim Leichtathletik-Weltverband (IAAF) und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte Mittelstreckenläufer Vojta bereits im Februar den verdächtigen Vorfall von Schweden gemeldet. In der Olympiamannschaft stand Laalou, bei den 1500 Meter-Vorläufen erschien statt ihm aber das Insert "DNS" ("does not start", "startet nicht") in der Einblendung.

Vojta teilte sich bei besagtem Meeting im Februar in Stockholm ein Hotelzimmer mit Laalou. "Ich habe zwei Fläschchen gefunden, verschiedene Substanzen, Glasfläschchen, die zum Aufbrechen gedacht sind. (...). Dann habe ich noch zwei dazugehörige Spritzen gefunden, und dann war noch ein Schläuchen mit einer Spritze dabei und mit der Aufschrift "Insulin 100", wo dann auch das Butterfly dabei war, so dass man dann das Ganze auch in die Blutbahn einführen kann", sagte Vojta in der ARD. Vojta hatte davon mit seinem Handy Bilder gemacht.

Schlauch mit Blutresten

Vor dem Wettkampf habe er dann auch den entsprechenden Schlauch gefunden, in dem sich Blutreste befanden. "Die ganzen Sachen und Gerätschaften hat er offen liegen lassen auf einem Tisch. Ich habe da jetzt nicht irgendetwas durchwühlen müssen. Natürlich, da denkt man sich schon, was ist da los und warum gibt es solche Leute noch immer im Sport", meinte der 23-Jährige, der bei Olympia im Vorlauf ausgeschieden ist.

Er habe alles aufgeschrieben, die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und den Internationalen  Leichtathletikverband (IAAF) unterrichtet. Obwohl dies seit Ende Februar bekannt war, stand Laalou auf der Startliste des Olympia-Rennens. Vojtas Trainer Wilhelm Lilge warf der IAAF und der WADA in der ARD "mangelndes Engagement" vor. Laalou war am 20. Juli im Diamond-League-Meeting in Monaco positiv auf die verbotene Substanz Furosemid getestet worden, weshalb er nun in London fehlte.

"Laalou gezielt ins Visier genommen"

"Ich kann bestätigen, dass die Informationen, die wir von Andreas erhalten haben, obwohl sie nicht ganz in sich schlüssig waren, dazu geführt haben, dass die IAAF Laalou gezielt ins Visier genommen hat, um ihn schlussendlich zu erwischen. Wir ermutigen Athleten, ihren Verdacht mit unserer Anti-Doping-Abteilung zu teilen", teilte IAAF-Sprecher Nick Davies.