Sport

Dopingsünderin Pumper soll Athletikverein leiten

Heute Redaktion
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In der heimischen Leichtathletik-Landschaft braut sich ein neuer Skandal zusammen. Ausgerechnet Susanne Pumper neue Präsidentin des Wiener Traditionsvereins LCC Wien werden. Die 41-Jährige war 2008 wegen EPO-Dopings für zwei Jahre gesperrt worden und blickt einem weiteren Verfahren vor der NADA-Rechtskommission entgegen. Pumper muss sich zurecht den Vorwurf gefallen lassen, ein schlechtes Vorbild für den Nachwuchs zu sein.

Laut einem Bericht der Tageszeitung Standard sei die künftige Präsidentschaft Pumpers auf der Vereinssitzung beschlossen worden. Die Entscheidung ist angesichts der Doping-Vergangenheit der Wienerin mehr als erstaunlich. Die immer noch aktive österreichische Leichtathletin war 2008 aufgrund von EPO-Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Pumper wird sich außerdem nach einer für sie belastenden Zeugenaussage von Hütthaler nochmals vor der NADA-Rechtskommission verantworten müssen.

Baudis: "Die Optik ist schlecht"

ÖLV-Generalsekretär Baudis ist entsetzt: "Die Optik ist schlecht. Wenn man Jugendliche anspricht, sollten Personen am Werk sein, die mit Doping überhaupt nichts zu tun haben oder hatten. Als Trainer und Funktionär hat man eine Vorbildfunktion. Man sollte einen Verein und eine Sportart ohne negativen Beigeschmack repräsentieren." Der ÖLV ist gegen die Entscheidungen des Vereins machtlos.

Offenbar stört sich der Verein nicht an der Vergangenheit und mangelnden Vorbildhaftigkeit der Athletin. In einem Bericht der Plattform maxfun.at hieß es: "Mit Susanne Pumper als Präsidentin wird der Verein nun modernisiert, vor allem die Förderung der Kinder soll weiter ausgebaut werden." Ausgerechnet der Nachwuchs hätte ein echtes Vorbild verdient.

Pumper bestätigte, dass sie Präsidentin wird und beteuerte, dass ihr der Kampf gegen Doping ein besonderes Anliegen sei. "In unseren Vereinsstatuten steht drinnen, dass wir definitiv gegen Doping sind und gegen Doping vorgehen", betonte die 41-Jährige, die diesbezüglich auch zu ihrer eigenen Vergangenheit Stellung nahm. "Das ist Jahre her. Ich bin verurteilt worden und habe meine Dopingsperre abgesessen. Man sollte mich deswegen nicht lebenslang verfolgen und verurteilen."

Immer wieder LCC

Pumper begann gleich nach Ablauf der Sperre wieder an Leichtathletik-Veranstaltungen teilzunehmen, beim LCC ist sie als Organisatorin diverser Veranstaltungen aktiv. Der LCC Wien machte in den vergangenen Jahren viele negative Schlagzeilen - mit Athletinnen wie Jolanda Ceplak (SLO), Helena Javornik (SLO), Lisa Hütthaler, Bettina Müller-Weissina, Stephanie Graf und Eva Maria Gradwohl, über die alle Doping-Sperre verhängt wurden.