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Doppel-Aus kostete Red Bull vielleicht WM

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Weltmeister Sebastian Vettel und Red Bull Racing haben beim Europa-Abschied der Formel 1 womöglich einen entscheidenden Rückschlag erlitten. Der Deutsche kassierte beim Italien-Grand-Prix in Monza zunächst eine höchst umstrittene Durchfahrtstrafe und schied dann fünf Runden vor Schluss - wieder einmal - wegen einer defekten Lichtmaschine aus. Weil auch Teamkollege Mark Webber als 20. nicht in die Punkte kam, verzeichnet das Weltmeister-Team von Dietrich Mateschitz das erste punktlose GP-Wochenende seit Korea 2010 und damit 34 Rennen.

Mit diesem bitteren Aus fiel Vettel in der WM nach 13 von 20 Läufen sogar auf Platz vier zurück, während Monza-Sieger Hamilton neuer Zweiter ist. 39 statt wie davor nur 24 Punkte Rückstand hat Vettel nun vor der anstehenden "Welttournee" auf Alonso, der nach seiner Fahrt von Startplatz zehn auf Endrang drei von einem "perfekten Sonntag" sprach.

Strafe überzogen?

Vettel gab zu, sich über das Urteil der Stewarts sehr geärgert zu haben. "Da war ich richtig sauer", sagte der 25-Jährige, der im Vorjahr bei seinem Sieg eine fast deckungsgleiche Situation mit Alonso gehabt hatte. Nur eben damals umgekehrt, für den Spanier war das damals aber folgenlos geblieben. Auch ORF-Co-Kommentator Alexander Wurz, der selbst schon als F1-Stewart fungiert hat, sagte sofort: "Ich hätte es bei einer Ermahnung belassen."

Hier hakte auch Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko ein. "Im Vorjahr war es ähnlich, das ist Seb aufs Gras und es hat trotzdem nichts gegeben", wunderte sich auch der Österreicher über die nunmehrige Entscheidung. Außerdem sei Alonso so knapp an Vettel dran gewesen, "dass er die Bodenhaftung verloren hat und rausgerutscht ist. Vettel hat ihn nicht rausgedrängt", war sich Marko sicher.

Lichtmaschine kostete Vettel wertvolle Punkte

Letztlich sei das aber nach dem neuerlichen Lichtmaschinen-Defekt ohnehin egal, so Marko. "Wieder einmal die Lichtmaschine", ärgerte er sich über das defektanfällige Renault-Teil, das Vettel schon in Valencia den Sieg gekostet hatte und auch im Monza-Training negativ aufgefallen war.

"Es war schon die zweite kaputte Lichtmaschine an diesem Wochenende, das ist schon etwas hart", sagte Marko. "Offenbar scheint die neue Serie ein Problem zu haben. Wir hätten besser eine Lichtmaschine einsetzen sollen, die tausend Kilometer drauf hat. Die Neuen halten keine dreihundert Kilometer." Auch bei Webber habe es ein über die Reifen hinausgehendes, technisches Problem gegeben.

Die Vorzeichen stehen also für das austro-englische Team nicht besonders gut, bevor am 23. September in Singapur der abschließende Reise-Marathon los geht, bei der die Formel sieben Rennen in nur acht Wochen in Singapur, Japan, Südkorea, Indien, den VAE, der USA und abschließend Brasilien (25.11.) abzuwickeln hat. Vettel machte aber noch in Monza sofort wieder auf optimistisch. "Es geht weiter, wir haben weiter unsere Chancen", beteuerte er.

APA/red

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