Osterzeit ist Schokohasen-Zeit. Auch heuer bündelten die Umweltschutzorganisation Global 2000 und die Menschenrechtsorganisation Südwind ihre Kräfte und testeten Schoko-Osterhasen aus Österreichs Supermärkten auf ökologische Kriterien. Die Bewertung erfolgt über das bewährte Ampelsystem.
Insgesamt 36 hohle Schoko-Hasen durchliefen den Nachhaltigkeit-Check. Auch heuer gibt es sechs Testsieger, die in beiden Kategorien mit Bestnote bedacht wurden: Sie tragen sowohl das Fairtrade-Siegel als auch das EU-Biosiegel.
Die "doppelt grünen" Testsieger sind der EZA-Schokohase aus den Weltläden, die Bio Osterhasen von Billa sowie der vegane Vegavita Hase, die Veggie und Natur Pur Bio-Osterhasen von Spar und der BIO Natura Schoko-Hase von Hofer.
Die diesjährigen Testsieger seien "alte Bekannte". Ein "Bekenntnis zu ökologisch und sozial verantwortungsbewussten Schoko-Osterhasen" werde von den Testern und den Käufern "honoriert", heißt es.
Der Trend zu Öko und mehr Nachhaltigkeit scheine auch den Unternehmen bewusst zu sein: Das Angebot von Hasen "mit ökologischen und sozialen Zertifikaten" werde größer, freuen sich Gudrun Glocker, Lieferketten-Expertin bei Südwind und Anna Leitner von Global 2000.
Acht Hasen bekamen eine "doppelt rote" Bewertung – das sei auch darauf zurückzuführen, dass sich große Unternehmen auf hauseigene, anstatt unabhängige Nachhaltigkeitsinitiativen berufen. Unter den Schlusslichtern sind die Weltkonzerne Lindt und Mondelez.
Konsumenten müssten nachvollziehen können, "unter welchen Bedingungen die Schokolade hergestellt" werde. Unternehmenseigene Programme seien "kein Ersatz für unabhängige Zertifizierungen", heißt es.
"Leider sind die Konzern-Initiativen oft intransparent", häufig werde "nicht unabhängig kontrolliert, ob die Kriterien bei der Produktion eingehalten" würden, sagt Glocker. Einige Hasen seien zwar unabhängig zertifiziert, die Unternehmen führten die Siegel aber nicht auf der Verpackung an.
Sowohl auf EU-Ebene als auch in Österreich werde derzeit "unter dem Deckmantel der Vereinfachung massiv an gemeinsamen Spielregeln für Konzernverantwortung und Transparenz gesägt", kritisieren die beiden NGOs. Das wichtige Lieferkettengesetz steht vor dem Aus.
Der Osterhasen-Check zeigte, dass "faires und ökologisch verträgliches Handeln möglich" sei. Die Bundesregierung müsse sich für "verpflichtende ökologische und soziale Standards einsetzen", forderte Leitner.