Politik

Dornauer provoziert mit Doppelnamen-Sager

Er hat es wieder getan: Georg Dornauer sorgt mit einer Äußerung über Pamela Rendi-Wagner für Kopfschütteln.

Heute Redaktion
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Immer Ärger mit Georg, möchte man sagen. Am Rande der Parteigremien hat der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer nun wieder einen für ihn typischen Sager geliefert.

Obwohl er Parteichefin Pamela Rendi-Wagner nicht in Frage stellt, bezweifelte er doch, dass sie die richtige Person war, um FPÖ-Wähler "zurückzuholen": "Der klassische FPÖ-Wähler wählt keine Frau mit Doppelnamen", sagte er.

Die Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten:

Dornauer bemühte sich daraufhin, die Wogen zu glätten. Er habe gemeint, dass der Name Joy Pamela Rendi-Wagner Modernität und Fortschritt verkörpere – und dies nicht ins Weltbild vieler FPÖ-Wähler passe.

Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Dornauer mit seinen Querschüssen für Aufsehen sorgt. Ein Überblick:

1. Mailaffäre

Dornauer veröffentlichte auf Twitter E-Mails, in der es um angeblich illegale Parteispenden an die ÖVP geht. Laut ÖVP ist diese angebliche E-Mail gefälscht und Dornauers Posting ein "unfassbarer Skandal".

Dornauer verteidigte sein Twitter-Posting: "Ich für meine Person weiß, dass ich zu 100 Prozent richtig gehandelt habe." Die Mail, die ihm zugespielt worden sein soll, habe für ihn authentisch ausgesehen. Er gehe davon aus, dass sie echt sei und will die Mail zur Klärung an die Staatsanwaltschaft weitergeben.

2. Gesicht statt Rose

Die Tiroler Tageszeitung berichtet über ein Kuriosum, das sogar Dornauers Parteikollegen in Tirol gegen ihn aufbrachte. Die Reklame vor der Tiroler SPÖ-Zentrale hat Dornauer nämlich in einer Weise umgestaltet, wie man es eigentlich nur von der ÖVP erwartet hätte.

Statt "SPÖ Tirol" und dem alten Parteisymbol einer roten Rose vor der österreichischen Flagge steht dort nun "Die neue SPÖ Tirol" über einem Porträt von Georg Dornauer.

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Das stieß seinen Tiroler SPÖ-Kollegen sauer auf, auch die Tiroler Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl, Selma Yildirim: "Ich fordere, dass diese Beklebung unverzüglich wieder entfernt wird." "Die Tiroler SPÖ besteht nicht nur aus Dornauer", sagten andere.

Aber auch hier sah Dornauer keinen Grund zur Aufregung. Sein Konterfei auf der Innsbrucker Zentrale sei nur temporär, man müsse ihn als neuen Vorsitzenden schließlich bekannt machen.

3. Mein Freund Meischi

Erst im März berichteten wir über einen Fauxpas Dornauers, der die SPÖ einmal mehr in Erklärungsnot brachte. Auf seiner eigenen Facebook-Seite veröffentlichte Dornauer ein Foto, auf dem er mit dem Buwog-Angeklagten und Ex-FPÖ-Politiker Walter Meischberger bei einem Bier sitzt. Als seinen "Freund Walter Meischberger" bezeichnete er ihn.

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Natürlich war die Aufschrei auch hier groß, seine Parteikollegen warfen ihm "fehlendes Gespür" vor. Erneut redete Dornauer den Skandal klein, bei ihm persönlich habe sich niemand beschwert. Trotzdem wurde das Foto dann relativ schnell gelöscht.

4. Sitzenbleiber

Der zweitälteste Skandal Dornauers spielte sich im Tiroler Landtag ab. Im Dezember blieb Dornauer bei der Angelobung eines ÖVP-Ersatzmandatars demonstrativ sitzen. Der Herr von der ÖVP war ausgerechnet derjenige, der ein Video von Dornauers erstem Skandal (siehe unten) online stellte.

Der "Sitzenbleiber" wurde mit einer Abmahnung bestraft und als "respektlos" gerügt. Dornauer und seine SPÖ empörten sich wiederum über die Maßregelung.

++ Bonus-Skandälchen: Dornauer provozierte auf Instagram vor kurzem auch mit einem Waffen-Foto ++

5. Sexismus-Skandal

Und schließlich der Skandal, mit dem alles anfing: Bei einer Landtagssitzung sagte Dornauer über die wegen Krankheit abwesende Tiroler Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne): "Also jetzt will ich mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen!"

Die Kritik an diesem sexistischen Sager kam nicht nur von den politischen Gegnern, auch keiner in seiner eigenen Partei war begeistert. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner verweigerte ihm einen Sitz im SPÖ-Präsidium, in das normalerweise alle Landes-Chefs automatisch eingeladen werden.

Aber auch damals schon: Keine Einsicht bei Dornauer. "Sexismus entsteht beim Empfänger", sagte er zunächst. Erst später entschuldigte er sich mehrmals und durfte schließlich doch ins SPÖ-Präsidium einziehen.