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Drama von Imola: Als zwei Formel-1-Fahrer starben

Heute Redaktion
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Das schwärzeste Wochenende der Formel-1-Geschichte ist genau 25 Jahre her und machte die "Königsklasse" sicherer. Über Ratzenberger erscheint eine Doku.

Zwei Tote an einem Formel-1-Wochenende! Das Rennwochenende zum Großen Preis von San Marino in Imola 1994 veränderte die Motorsport-"Königsklasse" nachhaltig.

Innerhalb von nur 25 Stunden passierte etwas, das niemand für möglich gehalten hatte. Zwei Formel-1-Fahrer verunglückten an nur einem Wochenende. Im Qualifying zuerst der Österreicher Roland Ratzenberger. Er schlug mit seinem Simtec-Ford nach einem Frontflügelbruch bei 300 km/h in eine Betonwand ein, erlitt einen Schädelbasisbruch und verstarb sofort.

Auch Held Senna verstarb

Nur einen Tag später der gefeierte Champion Ayrton Senna. Als Führender des Rennens raste sein Williams in der Tamburello-Kurve in eine Mauer. Vier Stunden nach dem Unfalldrama wurde er im Krankenhaus in Bologna für tot erklärt.

Dabei hatte man geglaubt, die gefährlichen Jahre der Formel 1 hinter sich gelassen zu haben. Zuvor hatte es zwölf Jahre lang keinen verunglückten Piloten gegeben, war der Italiener Riccardo Paletti beim Kanada-GP 1982 das letzte Opfer gewesen.

Sicherheits-Revolution

Die beiden Todesfälle veränderten die Formel 1 nachhaltig. Auch wenn es Jahre dauerte. Die gefährliche Hochgeschwindigkeits-Kurve Tamburello gibt es in dieser Form nicht mehr, sie wurde durch eine Schikane ersetzt. Schutzeinrichtungen wie das Hans-System, das den Helm an den Schultern fixiert, wurde 2003 eingeführt. Seit 2018 starten die Boliden mit dem Halo-Bügel über dem Cockpit.

Doku über Ratzenberger

Ratzenberger war nur ein Formel-1-Rennen vergönnt. Beim Pazifik-GP von Aida wurde er Elfter. Imola wäre sein zweiter Start gewesen. Der Mythos Ratzenberger lebt weiter. Nicht nur in einer Gedenktafel an der Rennstrecke, die 2004 eingeweiht worden war. Der Filmemacher Peter Levay gestaltete eine Dokumentation über Ratzenberger, der nur 33 Jahre alt wurde. "Der lange Weg zum kurzen Glück", ist auf Amazone Prime zu sehen.

Diese wurde ganz im Sinne von Vater Rudolf gestaltet. Er hatte erstmals 1995 – ein Jahr nach dem tödlichen Drama – die Unfallstelle besucht. "Für mich wurde erst bei diesem Besuch klar, weshalb Roland unbedingt in die Formel 1 wollte", erinnert sich Ratzenbergers Vater bei motorsport-total.com. Der Geschwindigkeitsrausch, der Ratzenberger das Leben kosteten. Und vielen Piloten das Leben rettete.

Seit dem schwarzen Imola-Wochenende verstarb nur ein Pilot. Jules Bianchi. Er verunglückte am 5. Oktober beim Großen Preis von Japan in Suzuka, verstarb am 17. Juli 2015 im Krankenhaus von Nizza. (wem)