Oberösterreich

Dramatischer Engpass – Grippe-Impfstoff ist vergriffen

Drastische Lage: In OÖ gibt es bei der Impfaktion keinen Grippeimpfstoff mehr. Hausärzte, Heime und Betriebe können derzeit keinen bestellen.

Oberösterreich Heute
In Oberösterreich gibt es derzeit einen Engpass beim Grippe-Impfstoff. (Symbolbild)
In Oberösterreich gibt es derzeit einen Engpass beim Grippe-Impfstoff. (Symbolbild)
AFP

Ausgerechnet vor der Grippe-Saison ist einer der Influenza-Impfstoffe für Ältere über 65 in Oberösterreich vergriffen. Laut einem Schreiben der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) an die Ärzteschaft, das dem ORF Oberösterreich vorliegt, ist das Kontingent innerhalb der Impfaktion der Gesundheitskasse für Oberösterreich bereits ausgeschöpft.

Ausgerechnet vor der Grippe-Saison ist einer der Influenza-Impfstoffe für Menschen über 65 Jahre vergriffen. In einem Schreiben der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) an die Ärzteschaft wird erklärt, dass das Kontingent im Rahmen der Impfaktion der oö. Gesundheitsasse bereits ausgeschöpft ist.

Hausärzte, Betriebe und Heime können den Impfstoff daher nicht mehr in einer Apotheke bestellen. Laut Apothekerkammer kann zwar ein anderer Grippe-Impfstoffe außerhalb der ÖGK-Aktion gekauft werden. Doch Impfstoff und Impfung kosten dann deutlich mehr als bei dieser Kampagne. 

Ärger unter Ärzten

Bei oberösterreichischen Ärzten sorgt das für riesigen Ärger. Wolfgang Ziegler, Sprecher der Allgemeinmediziner in Oberösterreich, zeigt sich verärgert. Gegenüber dem ORF erklärt er: "Wir sollen dann unseren Patientinnen und Patienten erklären, tut mir leid der Impfstoff in der Aktion ist aus, aber privat können Sie ihn in der Apotheke kaufen, weil es ist ja Impfstoff da. Nur eben nicht im Rahmen dieser Grippe-Impfaktion."

Durch die Corona-Krise habe man gelernt, geringere Mengen zu ordern, um keine Impfdosen zu verschwenden. Die ÖGK habe darauf hingewiesen: "Wir haben wieder die Arbeit, wir haben wieder den schwarzen Peter, und ein Schelm wer Böses denkt, es riecht schon sehr danach, den Apotheken endlich das Impfen zu ermöglichen, was völlig unnötig ist und auch unsicher ist", betont Ziegler.

Impfstoff schon reserviert

Vor der Impf-Aktion haben sich Ärzte, Apotheker und ÖGK an einen Tische gesetzt und über den Bedarf gesprochen: "Und aufgrund dieses voraussichtlichen Bedarfs für Österreich sind ungefähr eine Million Impfstoffe bestellt worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Impfstoff für über 65-Jährige jetzt schon reserviert ist“, so Apothekerkammer-Präsident Thomas Veitschegger. 

Sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung lassen sich laut Apothekerkammer gegen die Grippe impfen.

Am Montag verwies die ÖGK schriftlich auf die lange Vorbestellungszeit der Impfstoffe. Während der laufenden Saison könne nichts mehr nachbestellt werden. Eine Grippeimpfung über das österreichweite Programm kostet sieben Euro. Privat in der Apotheke werden zirka 41 Euro plus Impfkosten von 20 Euro verlangt. 

Grippewelle über Österreich

Die Grippewelle wird definitiv über Österreich rollen, sagt die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Med-Uni Wien: "Der beste Zeitpunkt für die Grippeimpfung ist ab Mitte Oktober", verrät die Medizinerin gegenüber "Heute". Hintergrund: Die Impfaktion gegen die Influenza startet im Land erst am 2. Oktober. 

Für gewöhnlich würde die Grippewelle erst im Dezember und Jänner Fahrt aufnehmen. Ob es auch heuer so sein wird und in welcher Stärke sie ausfallen werde, könne man jedoch noch nicht vorhersagen.

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