Über 100.000 Euro Schaden

33 Einbrüche, Opfer verletzt – jetzt drei Jahre Häf'n

Nach zahlreichen Einbrüchen im Mühlviertel wurde ein 48-jähriger Tscheche zu drei Jahren Haft wegen schwerer Körperverletzung verurteilt.
Oberösterreich Heute
13.11.2025, 17:35
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Bargeld, Schmuck und vor allem teure E-Bikes samt Akkus – genau darauf hatte es ein 48-jähriger Einbrecher aus Tschechien im Mühlviertel abgesehen. Die Staatsanwältin warf dem Angeklagten eine "Unmenge" an Diebstählen durch Einschleichen und Einbrechen vor, insgesamt ging es um 33 Taten.

Wie die "OÖN" berichteten, soll der Mann gemeinsam mit bisher unbekannten Komplizen zwischen Oktober 2024 und Juli 2025 zugeschlagen haben. Der angerichtete Schaden liegt bei weit mehr als 100.000 Euro.

Täter schlug Landwirt nieder

Im Prozess kam auch ein 68-jähriger Landwirt zu Wort. Er war am Morgen des Dreikönigstags plötzlich aufgewacht, weil er draußen seltsame Schatten bemerkt hatte. Als er nachsah, stand plötzlich der vermummte Einbrecher hinter ihm – mit Handschuhen, Maske und nur kleinen Sehschlitzen.

Der Hausherr bekam eine volle Ladung Pfefferspray ins Gesicht und wurde vom Täter mit einer Taschenlampe niedergeschlagen. Er fiel rücklings zu Boden, während der Einbrecher die Flucht ergriff und dabei noch auf das Opfer trat. Der Landwirt erlitt einen Bruch am Mittelfußknochen und mehrere Prellungen.

Im Prozess gab es zunächst Verwunderung, weil der 68-Jährige bereits eine Aussage bei der Polizei gemacht hatte und ein Arztbericht zu den Verletzungen im Akt lag. Trotzdem war der Vorfall der schweren Körperverletzung nicht Teil der Anklageschrift. Die Staatsanwältin erweiterte kurzerhand die Anklage, damit auch die schwere Körperverletzung verhandelt werden konnte.

Angeklagter sah Sache anders

So kam auch der Angeklagte zu Wort und gab seine Sicht der Dinge ab. Der Beschuldigte beteuerte, dass es zu keinem direkten Kontakt mit dem Landwirt gekommen sei. Er habe zwar mit Pfefferspray gesprüht, aber aus einer Entfernung von acht Metern – angeblich nur, um seinem Verfolger den Weg abzuschneiden.

Der Tscheche behauptete zudem, der Hausherr habe ihn bis nach draußen verfolgt und sei dort im Schnee zu Sturz gekommen. Daher könnten die schweren Verletzungen stammen, so seine Vermutung.

Drei Jahre Haft

Die Richterin entgegnete laut "OÖN": "Dann müsste er auf seine Augenhöhle fallen und noch so stürzen, dass er sich den Fuß bricht." Der Angeklagte ist bereits mehrfach vorbestraft. Auch in Österreich sitzt er derzeit eine Strafe von 20 Monaten ab. In seinem Schlusswort schwor der Tscheche "beim Leben meiner Söhne", dass er "keine schlechten Sachen mehr begehen werde".

Das Gericht verurteilte den 48-Jährigen wegen schweren Einbruchsdiebstahls und schwerer Körperverletzung zu drei Jahren Haft. Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwältin nahmen das Urteil an – es ist damit rechtskräftig.

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