Wie englische Medien berichten, wurde der 18-jährige Axel Rudakubana am Donnerstag am Liverpool Crown Court zu einer lebenslangen Haftstrafe mit einer Mindestdauer von 52 Jahren verurteilt, "Heute" berichtete.
Damit wurde er des Mordes an den Mädchen Alice (9), Bebe (6) und Elsie (7) schuldig gesprochen. Dem Strafmaß ebenfalls zugerechnet wurde achtfacher versuchter Mord an weiteren Kindern.
Der "Mirror" zitiert Richter Goose: "Wäre er 18 Jahre alt gewesen, mache ich deutlich, dass ich verpflichtet gewesen wäre, ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe ohne Mindestdauer aufzuerlegen."
Das Gesetz erlaube das jedoch nicht, wenn die Straftäter zum Tatzeitpunkt unter 18 Jahre alt waren. Rudakubana war damals 17 Jahre alt. "Ich halte es zum jetzigen Zeitpunkt für wahrscheinlich, dass er niemals entlassen wird und sein Leben lang in Haft bleibt", ergänzte Goose.
Vor der Verlesung des Strafmaßes störte der 18-Jährige den Ablauf zweimal erheblich, nach Zwischenrufen schritt Richter Goose jeweils ein und ließ ihn in einen Nebenraum bringen. Der Mann rief, er habe Schmerzen und werde nicht ruhig bleiben. Nach der ersten Unterbrechung sagte der Richter, der Angeklagte sei nach Angaben von Sanitätern fit. Mehr als 30 Familienangehörige der Opfer waren britischen Medien zufolge im Gerichtssaal dabei.
Insgesamt bekannte er sich in allen 16 Anklagepunkten schuldig, darunter auch, tödliches Gift sowie ein Handbuch der Terrororganisation Al-Qaida besessen zu haben. Die drei Mädchen waren im Alter von sechs, sieben und neun Jahren gestorben. Der Angreifer hatte den Tanzkurs gestürmt und um sich gestochen. Dabei wurden zwei Erwachsene und acht weitere Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren verletzt.
Die Tat hatte im vergangenen landesweit für Bestürzung gesorgt. König Charles (75) bezeichnet in einem Statement den Angriff als "absolut grausam" und zeigt sich "zutiefst schockiert". Getrieben von Falschinformationen über den mutmaßlichen Täter gab es tagelange rechtsradikale und antimuslimische Ausschreitungen, "Heute" berichtete.
Im ganzen Land kam es dabei zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Asylbewerber-Unterkünfte und Moscheen, Brandanschlägen und unzähligen Ausschreitungen. In den sozialen Medien war fälschlicherweise behauptet worden, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Der 18 Jahre alte Angeklagte ist als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren. Zur Tatzeit war er 17 Jahre alt.