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Drohbrief an Olympiastar Schild kam aus Österreich

Heute Redaktion
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Bild: Giovanni Auletta (AP)

Er ist nur ein paar Zeilen lang, in gutem Deutsch geschrieben und schreckte am Dienstag die (Sport-)Nation. Ein Drohbrief kündigte die Entführung von Bernadette Schild und Janine Flock an.

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Montag Abend, Rennweg 46-50, Wien-Landstraße. Eine Sekretärin räumt den Postkasten des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) aus. Sie findet einen Brief, der Alarm auslöst. In dem anonymen Schreiben wird mit der Entführung der Sportlerinnen während Olympia in Sotschi gedroht.

"Heute" klärt auf, was es tatsächlich mit diesem Brief auf sich hat:

Entgegen erster Gerüchte stammt das Schreiben nicht aus Russland – der Drohbrief ist in gutem Deutsch verfasst und kommt aus Österreich.
Der Brief ist nur einen Absatz lang, wurde am Computer geschrieben. Der Verfasser nennt kein Motiv und stellt auch keine Forderungen.


Noch am Montag schaltete sich der Verfassungsschutz ein. Das ÖOC sollte die betroffenen Sportlerinnen informieren, was bedingt gelang. Bei der täglichen Sotschi-Routinesitzung von Innen-, Außen- und Verteidigungsministerium (genannt Dreierlage) wurde über den Schutz der Athleten beraten. "Die Drohungen werden ernst genommen – nicht mehr und nicht weniger".

Marlies Schild mit Schwester verwechselt!

Sechs Stunden lang war Slalom-Rekordsiegerin Marlies Schild (32) Opfer einer brisanten Verwechslung. Denn ersten Gerüchten zufolge galt die Entführungsdrohung ihr – und nicht ihrer Schwester Bernadette. ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel dazu: "Nur vier Personen wussten von dem anonymen Schreiben. Von uns ist hundertprozentig nichts nach außen gedrungen!"

Aus Gründen der Geheimhaltung gab es anfangs auch keine Richtigstellung des Namens vom Innenministerium. Beim Training in Dienten (Tirol) bombardierten Reporter Marlies Schild mit Nachfragen. In einem Interview beschwerte sich die Slalom-Queen Schild darüber, nicht informiert worden zu sein. Dann stellte sich heraus: Bedroht wird nicht sie, sondern ihre Schwester.

 

Auch Skeleton-Königin in Brief bedroht!

Kurz vor dem Abflug nach Russland erfuhr Skeleton- Europameisterin Janine Flock (24) von der Aufregung um ihre Person: Im anonymen Schreiben wurde gedroht, dass neben Schild auch sie potenzielles Ziel einer Entführung sei. Das Skeleton-Ass stieg aber nicht panisch in den Flieger Richtung Sotschi: "Ich fühle mich nicht beunruhigt und denke auch nicht großartig über die Sache nach. Ich konzentriere mich ganz auf den Sport", so Flock.