"Viatina-19" klingt nicht umsonst wie ein Labor-Produkt. Sie kam nur aufgrund jahrelanger Zuchtbemühungen zur Welt, ist doppelt so schwer wie alle ihre Artgenossen und steht als "teuerste Kuh der Welt" auch im Guinness Buch der Rekorde. Das Nelore-Rind lebt in Brasilien und ist das erste seiner Art, das irgendwann die ganze Welt ernähren soll.
Der Grundgedanke hinter "Viatina" ist eine besonders fleischreiche Kuh, die wesentlich schneller Muskelmasse aufbaut und auch in anderen Belangen wie Statur, Mutterinstinkt, Fügsamkeit und Schönheit "perfekt" sein soll. Laut den Besitzern von "Viatina" sei dies auch der Fall und der Marktwert gibt ihnen mit über vier Millionen Euro wohl auch recht.
"Viatina" hat zumindest im Gegensatz zu ihren Artgenossen ein recht angenehmes Leben. So muss sie zwar regelmäßig Eizellen für andere Züchter um 200.000 Euro pro Absaugung spenden, landet aber mit Sicherheit nicht auf einem Teller. Die Rasse der Nelore-Rinder wurde im 20. Jahrhundert perfektioniert, da sie besonders im tropischen Brasilien große Hitzeresistenz zeigen konnte.
Da "Viatina" als Eliterind um den Preis von vier Millionen Euro versteigert wurde, hat sie mehrere Besitzer, die nun ordentlich mit den goldenen Genen der Kuh wirtschaften wollen. Auch ein Klon soll bereits in Planung sein, denn die Ambitionen der Brasilianer, die ganze Welt mit hochwertigem Fleisch zu beliefern sind hoch. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings die Abholzung des Regenwaldes, die mit der Rinderzucht einhergeht und Priorität gegenüber Gen-Optimierung bei Kühen haben sollte, oder?