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Dubiose Zahlung floss über Beckenbauer-Konto

Heute Redaktion
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Der Deutsche Fußballbund stellte gemeinsam mit der Agentur Freshfields am Freitagnachmittag die Ergebnisse der Ermittlungen um mögliche Geldflüsse im Vorfelt der WM 2006 vor.Der Franz Beckenbauer dürfte als OK-Chef der WM 2006 eine zentrale Rolle gespielt haben.

Wie Freshfields-Boss Christian Duve mitteilte, gibt es keine eindeutigen Beweise dafür, dass das deutsche Sommermärchen vor gut zehn Jahren "gekauft" warn. Kernpunkt der Untersuchung war eine angebliche 6,7-Millionen-Zahlung des Organisationskomitees der Weltmeisterschaft an die FIFA-Finanzkommission. 

Laut der deutschen "Bild" wurde eine Zahlung von sechs Millionen Schwezer Franken zwischen 29. Mai und 8. Juli 2002 von einem Konto, das Franz Beckenbauer und seinem ehemaligen Berater Robert Schwan gehörte, an die Schweizer Anwaltskanzlei Gabriel & Müller überwiesen. Dieser Betrag soll demnach an ein katarisches Unternehmen überwiesen worden sein, dessen Gesellschafter Mohamad bin Hammam gewesen sein soll. Der Katari wurde 2011 von der FIFA wegen Korruption lebenslänglich gesperrt.

Rückzahlung verschleiert

Am 16. August gab der ehemalige Adidas-Boss Robert Louis-Dreyfus eine Überweisung über 10 Millionen Schweizer Franken an dieselbe Anwaltskanzlei in Auftrag. Sechs Millioen davon sollen zurück auf das Beckenbauer-Schwan-Konto gegangen sein. Die verbleibenden vier Millionen Franken wurden erneut an die katarische Firma überwiesen. Als Verwendungszweck der nunmehr zehn Millionen Franken soll "Asian Games 2006" angegeben worden sein. Dreyfus und Schwan sind bereits verstorben.

Die Rückzahlung an Dreyfus erfolge 2005 unter einem bewusst falschen Verwendungszweck. Der DFB hatte stets betont, die Zahlung, die über die FIFA lief, sei eine Art Provision für eine Förderungssumme von 170 Millionen Euro. Ob der von Franz Beckenbauer unterschriebene Vertrag mit dem ehemaligen FIFA-Vizepräsident Jack Warner je zustande kam, kann nicht geklärt werden. Fakt ist nur, dass der damalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach früher bescheid wusste, als er zuerst zugab. 

Wenig kooperativ

Freshfields hielt weiter fest, dass wesentliche Teile nicht eindeutig aufgeklärt werden können. Wichtige Dokumente wurden entweder vernichtet oder waren nicht einsehbar, da sie schon bei der ermittelnden Staatsanwaltschaft liegen. In den Ermittlungen zeigten sich einige Personen nicht kooperativ und hatten immer wieder Erinnerungslücken.