Steigende Lebenshaltungskosten haben weltweit politische Auswirkungen. Bei den heurigen Wahlen in drei der größten Volkswirtschaften verpassten die Menschen den amtierenden Staatschefs vernichtende Wahlniederlagen. Der Grund? Die Preise für Lebensmittel - diese werden wiederum vom Klimawandel in die Höhe getrieben.
Bei den jüngsten US-Wahlen gaben 75 Prozent der Republikaner gaben an, dass sie aufgrund der Preissteigerungen finanzielle "Härten" erlebt hätten, bei den Demokraten machten 25 Prozent diese Aussage. Die Folgen davon konnte man ihm Wahlergebnis ablesen, so Experten in der britischen Zeitung "The Guardian".
In Indien verlor Narendra Modi, dem man eine absolute Dominanz in der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft der Welt zuschrieb, seine Parlamentsmehrheit. Die Lebensmittelpreisinflation im Land liegt seit Monaten bei durchschnittlich acht Prozent. Der Reispreis ist auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.
In Japan verlor die konservative Koalition der Liberaldemokratischen Partei ihre Mehrheit bei vorgezogenen Neuwahlen. Der Reispreis war auch hier massiv gestiegen - um 63 Prozent in nur zwölf Monaten. Es war der größte Anstieg seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen.
Der Preis für Olivenöl stieg europaweit um bis zu 90 Prozent - eine Folge von Dürre- und Hitzewellen, die viele Ernten im Mittelmeerraum vernichteten. Die Butterpreise stiegen in ganz Europa um 80 Prozent, da viele Rinderherden von der Blauzungenkrankheit befallen wurden, die mit dem Klimawandel in Verbindung steht.
Auch die Preise für Orangensaft sind stark gestiegen, vor allem in den USA, da Extremhitze, Überflutungen und Dürren die Obsternten in Brasilien und Florida vernichtet hatten.
Wenn sich die Klimakrise weiterhin verschärft, würden die politischen Umwälzungen noch einschneidender. Denn es gehe nicht nur Überschwemmungen und tödlichen Stürme - sondern vor allem auch um die daraus resultierenden Preissteigerungen für lebensnotwendige Güter wie Nahrung und Energie.