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Dürr: "Habe für Doping keinen Cent gezahlt"

Johannes Dürr rutscht immer tiefer in den Doping-Sumpf. Der Langläufer gab zu, bis 2018 gedopt zu haben. Und zahlte dafür keinen einzigen Cent.

Heute Redaktion
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Johannes Dürr hat reinen Tisch gemacht. Der österreichische Langläufer, der 2014 während der Olympischen Spiele positiv getestet wurde, gestand nun, bis 2018 weitergedopt zu haben. Das kostete ihn gar nichts.

Im Gespräch mit dem ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt legte der 31-Jährige nun eine Doping-Beichte ab. Das Schockierende: Dürr machte nach seiner Sperre 2014 ungeniert weiter.

"Ich bin kurz vor meiner Blütezeit aus dem Leistungssport gerissen worden, Ich wollte nach meiner Sperre zeigen, was in mir steckt. Deshalb hab ich mir 2014 Blut abnehmen lassen, um einen Vorrat zu haben"

Nach dem positiven Dopingtest von Harald Wurm 2015 hatte Dürr einen Schlussstrich ziehen wollen. "Ich wollte damit nichts mehr zu tun haben, Schritt für Schritt vom Leistungssport wegkommen."

Dürr startete danach sein Projekt "Der Weg zurück" mit dem Ziel, bei der Heim-WM in Seefeld an den Start zu gehen. Er sammelte mit einem Crowdfunding Geld, schrieb mit dem Autor Martin Prinz ein Buch. "Mir war klar, dass ich das sauber machen möchte."

Dann rief der Sportmediziner wieder an. "Im August 2018 meldete er sich, hat gesagt: ,Ich kann dich bei dem Projekt unterstützen – auf meine Art und Weise'. Da kamen die Erinnerungen, dass das Blutdepot ja noch vorhanden ist."

Der Langläufer wurde schwach. "Ich hab geglaubt, fast draußen zu sein aus dem Doping-Sumpf. Beim zweiten Anruf war ich schwach." So wurde der 31-Jährige rückfällig, ließ sich 2018 drei Mal Blut injizieren. "Ich habe keinen Cent für die Organisation und die Behandlungen bezahlt."

Dürr schaffte es trotz Dopings nicht zur Heim-WM. "Der Schlussstrich unter meiner Karriere war zwei Wochen vor der WM, als klar war, dass meine Leistungen nicht ausreichen."

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