Der Strompreis in Österreich treibt die Inflation weiterhin an. Grund dafür sind unter anderem gestiegene Netzentgelte. Mit einem neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetz (EIWG) nimmt die Bundesregierung Kurs auf eine umfassende Reform des heimischen Strommarkts. Ziel ist es, die hohen Energiepreise nachhaltig zu senken und die Versorgungssicherheit zu stärken. An diesem Vorhaben hagelt es nun jedoch heftige Kritik – auch seitens der Energiewirtschaft. Aus ihrer Sicht könnte das Gesetz den Strompreis sogar in die Höhe treiben.
Am Sonntagabend äußerte sich nun E-Control Vorstand Wolfgang Urbantschitsch zur aktuellen Debatte. Aus seiner Sicht gibt es beim derzeitigen Gesetzesvorhaben keine einheitliche Planung für die Stromnetze. "Wenn alle Netze in Österreicher effizienter betrieben werden, kann das die Kosten und Investitionen dämpfen", so Urbantschitsch.
Kritik, dass auch private Haushalte, die mit Photovoltaikanlagen Strom ins Netz einspeisen, künftig auch Netzgebühren zahlen müssen, kann der Vorstand der E-Control verstehen. "Klar ist, dass Investitionen die in Erzeugungsanlagen getätigt worden sind, gehen auf Förderungen zurück. Das haben alles die Netzkunden bezahlt. Deshalb können sie auch erwarten, dass es eine sichere und leistbare Stromversorgung gibt", stellt Urbantschitsch weiter klar.
Aus seiner Sicht würde eine Preissteigerung nur dann eintreten, wenn Kraftwerke, die mit einer zusätzlichen Netzgebühr belegt sind, tatsächlich preisbestimmend sind. "Das kann natürlich zu gewissen Stunden der Fall sein, jedoch nicht zu allen", so der Vorstand der E-Control. Eine Netzgebühr könne hingegen einen gewissen steuernden Effekt haben. "In Summe wird es überschaubar sein", kündigt Urbantschitsch an.
Die E-Control lege alles daran zu prüfen, dass schlussendlich eine leistbare Energieversorgung herauskomme und die Investitionen wirtschaftlich bleiben. Aus seiner Sicht sei es absehbar gewesen, dass die Strompreise zuletzt stark angestiegen sind. Grund dafür sei unter anderem das Ende mehrere Zuschüsse durch den Staat. "Es ist wichtig, dass man endlich zu Rahmenbedingungen kommt, wo sich ein fairer Wettbewerb etabliert, über den sich ein leistbarer Strompreis einstellt."