Feschak von Renault

Ein Kleinwagen zum Verlieben – der Clio-Hybrid im Test

Der Stadtflitzer aus Frankreich hat eine neue Optik und ein Hybrid-Herz bekommen. "Heute" hat sich den feschen Renault Clio genauer angeschaut.

Maxim Zdziarski
Ein Kleinwagen zum Verlieben – der Clio-Hybrid im Test
Der neue Renault Clio im "Heute"-Test.
Heute

Lange Zeit war der Renault Clio als kleines Stadtauto für Pensionisten verschrien oder wurde als alter Gebrauchter von Fahranfängern malträtiert. Doch das ist spätestens mit dem Facelift des neuen Franzosen endgültig vorbei. Vor allem dann, wenn man den Clio in der Esprit Alpine Ausstattung bestellt: Sportliche Optik, LED Scheinwerfer rundum und 17 Zoll Alufelgen, inklusive Sportsitzen. 

"Heute" testete die sportive Top-Version des neuen Clio mit dem 143 PS starken Hybridantrieb (ab 27.590 Euro) auf Herz und Nieren. Angetrieben wird der kleine Franzose mit einem 1.6 Liter großen 4-Zylinder-Benziner und einem Elektromotor. Renault verspricht sogar eine Reichweite von bis zu 900 Kilometern! Eines Vorweg: So weit sind wir mit einer Tankfüllung nicht gekommen. Aber das ist nicht weiter schlimm. Immerhin hat der Clio bei -10 Grad Außentemperatur mit äußerst schwierigen Bedingungen zu kämpfen gehabt – für Verbrauchsrekorde also denkbar schlechte Voraussetzungen. Aber dazu später mehr.

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    Der neue Renault Clio soll wieder eine junge Kundschaft ansprechen.
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    Erstaunlich oft im E-Modus unterwegs

    Im Hybrid-Clio arbeitet ein stufenloses Automatikgetriebe das ruckelfrei seinen Dienst verrichtet. Selbst das Umschalten zwischen Elektroantrieb und Verbrennungsmotor passierte in der Regel unbemerkt – lediglich das unüberhörbare Motorgeräusch kam hinzu. Das gehört zwar nicht zu den schönsten Klangarten in der Automobilgeschichte, ist aber dennoch verschmerzbar, vor allem weil der Renault erstaunlich oft im Elektromodus unterwegs ist.

    Lediglich wenn der Akku zwischendurch aufgeladen werden muss, erwacht der Benziner für einige Sekunden zum Leben und geht dann aber auch selbstständig wieder aus. Wem das dröhnende Motorgeräusch zu viel ist, der sollte auf der Ausstattungsliste unbedingt das Bose-Soundsystem für 480 Euro bestellen. Es spielt fabelhaft und lässt bei entsprechender Lautstärke den 4-Zyliner schlichtweg in Vergessenheit geraten.

    Bei den eingangs erwähnten zweistelligen Minusgraden standen beim Clio-Hybrid bei spritziger Fahrweise im Stadtbetrieb maximal 5,9 Liter Verbrauch (bei 27 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) am Bordcomputer. Fünf Liter und darunter sind bei wärmeren Temperaturen also durchaus realistisch. 

    Der neue Renault Clio im <em>"Heute"</em>-Test.
    Der neue Renault Clio im "Heute"-Test.
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    Charmanter Kleinwagen mit viel Liebe zum Detail

    Beim Reversieren in engen Gassen hilft zudem die 360-Grad-Kamera (960 Euro) ungemein. Die Auflösung ist nicht die beste, reicht bei dem City-Flitzer aber allemal aus. Bei der Alpine-Ausstattung bekommt man zudem ein sportlich-straffes Fahrwerk – das macht den kleinen Renault zu einem regelrechten Kurvenfresser. Das macht wirklich Spaß!

    Der neue Renault Clio im <em>"Heute"</em>-Test.
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    Heute

    Was uns besonders gefallen hat, war die gute Verarbeitung und die hohe Detailverliebtheit im Innenraum: Die französische Flagge war nicht nur in den Sitzen, sondern auch im Armaturenbrett und den Nähten des beheizten Lederlenkrads wiederzufinden. Besonders praktisch für den kleinen Familienflitzer: die Isofix-Halterung am Beifahrersitz. In der zweiten Sitzreihe fühlen sich kleinere Personen oder Kinder wohl.  Erwachsene sollten lieber nicht allzu lange Reisen im Clio antreten, für Kurzstrecken ist aber auch das verschmerzbar.

    Stadtflitzer mit Charakter und guter Preis-Leistung

    Der Renault Clio ist endlich wieder ein fesches Fahrzeug für junge Menschen geworden, die in der Stadt wohnen und am Wochenende mal einen Ausflug aufs Land machen möchten. Auch Pendler dürften mit dem Kleinwagen ihre Freude haben. Die 143 PS Systemleistung sind für das Auto nicht nur ausreichend, sie machen mit den sportlichen Alpine-Elementen auch noch Spaß, ohne dabei unnötig viel Sprit zu verbrauchen.

    Besonders beeindruckend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis: Voll ausgestattet kostet der Hybrid-Clio in der Esprit Alpine Variante 30.230 Euro (ohne Rabattaktionen). Bei der direkten Konkurrenz muss man im Kleinwagenbereich bei ähnlicher Ausstattung deutlich mehr Geld auf den Tisch legen. Wer auf den Schnickschnack verzichten möchten, kann den Hybrid-Antrieb im Clio immerhin um 24.000 Euro bekommen. Auch das ist ein fairer Deal.

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