Was genau passierte am Donnerstagnachmittag in Salzburg-Gnigl? Wie "Heute" berichtete, soll ein 66-jähriger Hausbesitzer zwei Einbrecher in seinem Zuhause überrascht und zur Waffe gegriffen haben.
Der Mann erklärte gegenüber der Polizei, er sei von dem 29-jährigen Mann "mit einem Messer bedroht" worden. Daraufhin habe er seine Pistole gezückt und habe auf den Einbrecher geschossen. Der 29-Jährige aus Ungarn wurde dabei in den Kopf getroffen und starb wenig später im Krankenhaus. Seine gleichaltrige Komplizin blieb unverletzt.
Doch die genauen Umstände sind weiterhin noch unklar! Fest steht: es fielen mehrere Schüsse, doch wie viele genau? Laut Anrainern soll es zumindest drei Schüsse gewesen sein. Doch das wollte Polizeisprecher Hans Wolfgruber gegenüber den "Salzburger Nachrichten" so nicht bestätigen.
"Das können wir weder bestätigen noch dementieren. Wir haben natürlich die Waffe sichergestellt. Es ist eine Pistole. Die Aussagen der Ohrenzeugen, was die Anzahl der Schüsse betrifft, muss noch abgeglichen werden", so Wolfgruber zu den "SN". Gegenüber der Polizei sprach der Schütze selbst jedenfalls von "mehreren Schüssen".
Aber: "Als Schütze hat man da oft eine verzerrte Wahrnehmung." Die Ermittler haben jedenfalls bereits die Pistole sowie Patronenhülsen gesichert und vergleichen derzeit die Aussagen der Ohrenzeugen mit der Spurenlage.
Laut dem 66-Jährigen soll er mit einem Messer bedroht worden sein. Die Kripo prüft, ob eines der sichergestellten Messer als Tatwaffe infrage kommt. Auch der Ort der Schüsse ist unklar: Fielen sie im Haus oder im Garten? Fest steht: Die Beteiligten wurden im Garten angetroffen, dort erfolgte auch die notärztliche Versorgung.
Der Salzburger besitzt die Waffe jedenfalls legal und gab an, "in Notwehr" gehandelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordverdachts – ein üblicher Vorgang bei tödlichen Schüssen.
"Das ist in Fällen, wo jemand durch eine Waffe getötet wird, grundsätzlich üblich", so die stellvertretende Behördensprecherin Elena Haslinger zu den "Salzburger Nachrichten". Der Schütze sowie die mutmaßliche Einbrecherin sind auf freiem Fuß.
Die Polizei muss zudem auch noch klären, woher das Einbrecher-Duo genau kam und wie es auf das Grundstück des 66-Jährigen kam. "Wir müssen noch klären, woher die beiden überhaupt stammen. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sie möglicherweise zu einer Gruppe gehören", so Wolfgruber zu den "SN".
Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren – noch immer sind viele Fragen offen. Fragen, die nach einer Antwort verlangen.