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Einigung! Rapid steigt nicht aus Vermarktung aus

Der TV-Streit in der Bundesliga ist – zumindest vorerst – beigelegt. Alle zwölf Klubs fassten am Dienstag einen einstimmigen Beschluss.

Heute Redaktion
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Bei der Österreichischen Bundesliga kehrt wieder Frieden ein. In der Klubkonferenz am Dienstag fassten alle zwölf Vereinsvertreter nach einem achtstündigen Sitzungs-Marathon einen einstimmigen Beschluss im TV-Gelder-Streit.

Auch Rapid, das mit einem Ausstieg gedroht hatte, trägt den Kompromiss mit. Damit ist das Ende der Zentralvermarktung kein Thema mehr. Doch viele Fragen bleiben offen.

Zauberwort: "Geringere Spreizung"

Nach einem Vorschlag von Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Stocker wurde ein Modell erarbeitet, das bei allen Bundesliga-Vertretern Zustimmung fand. Das Vier-Säulen-Modell aus Sockelbetrag, sportlicher Leistung, Zuschauerzahl und Österreicher-Topf bleibt bestehen, es gibt allerdings zukünftig eine "geringere Spreizung", um eine "breitere Solidarität und Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Liga zu gewährleisten."

Die Anträge zur Anpassung des TV-Gelder-Verteilungsschlüssels (von Admira und LASK) sowie Anträge zur Evaluierung nach der Saison (von Rapid und Sturm) wurden jedenfalls zurückgezogen. Der Kompromiss soll nun bis 2022 laufen. Und zwar ohne weitere Diskussionen.

Das neue Modell

Das Modell soll nun eine Ausgleichswirkung haben. Vereinen ,die über dem Durchscnitt liegen, soll ein nicht näher genannter Prozentsatz der Gelder abgezogen und den ""Kleineren" hinzugefügt werden. Zahlen nannte aber niemand.

TV-Gelder als Problem

Doch worum geht es? Bisher waren die TV-Gelder von rund 23 Millionen Euro in vier Säulen aufgeteilt. Sockelbetrag (30 Prozent), Sportliche Leistung (30 Prozent), Zuschauerzahlen (20 Prozent), Österreicher-Topf (20 Prozent). Das schmeckte vor allem den "Kleinen" nicht.

Rund um den LASK formierte sich eine Gruppe, die den Verteilungsschlüssel ändern wollte. "Es kann nicht sein, dass der Tabellenachte Rapid um 1,4 Millionen Euro mehr kriegt als der sportlich Erfolgreichste Salzburg", hatte LASK-Präsident Siegmund Gruber gepoltert.

Rapid-Drohungen

Die Hütteldorfer erhalten aufgrund der mit Abstand größten Zuschauerzahl der Liga deutlich mehr Geld als kleinere Vereine. Rund um Rapid hatte sich eine Gruppe versammelt, die für die Beibehaltung des neuen Vertrags war. "Die anderen Vereine brauchen Rapid", hatte Geschäftsführer Christoph Peschek erklärt und mit dem Ausstieg aus der Zentralvermarktung gedroht. Dann hätten die Hütteldorfer ihre Heimspiele anderen TV-Sendern, etwa dem ORF, anbieten können.

Doch das ist nun vom Tisch. Vorerst...

(Heute Sport)