Am Donnerstag einigte sich die Brauindustrie, am Freitag folgen die Metaller. 120.000 Arbeiter in Elektrotechnik, Metalltechnik, Mechatronik, Kfz-Technik und Installateure sowie 19.000 Lehrlinge haben für die nächsten zwei Jahre Gewissheit: Die KV-Löhne steigen ab 1. Jänner 2026 um 2,2 Prozent, die Ist-Löhne steigen um 1,8 Prozent. Ab Jänner 2027 steigen unter anderem die KV-Löhne um 2 Prozent, die Ist-Löhne um 1,8 Prozent.
"Das Gesamtpaket mit dauerhaften Erhöhungen für zwei Jahre sichert die Kaufkraft der Beschäftigten und gibt den vielen kleinen Gewerbebetrieben die nötige Planungssicherheit in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, sagt PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder.
"Die Marktsituation der Betriebe im Metallgewerbe ist unverändert schwierig. Hohe Energiepreise und zuletzt deutlich gestiegene Lohnkosten haben der Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig geschadet. Mit dem realistischen und maßvollen Abschluss ist es gelungen, den Betrieben mehr Planungssicherheit, mehr Handlungsspielraum und den Beschäftigten positive Zukunftsperspektiven zu ermöglichen", betont Verhandlungsleiter Manfred Denk, zugleich Obmann der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ.
Die Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulage, die Montagezulage und die Zulage für die 2. Schicht werden um 2,2 Prozent erhöht. Die Aufwandsentschädigungen steigen um 2 Prozent. Zudem wurde ein Stufenplan bis 2029 zur Anhebung der Zulage für die 3. Schicht bzw. für Nachtarbeit auf 4 Euro vereinbart. Das Kilometergeld wird auf 50 Cent angehoben.
Weiters steigen 2026 die Lehrlingseinkommen um 2 Prozent. Im ersten Lehrjahr beträgt das Einkommen künftig 1.000 Euro und steigt bis zum vierten Lehrjahr auf 2.000 Euro an. Erneut konnte zudem vereinbart werden, dass den Lehrlingen in den ersten drei Ausbildungsjahren vom Betrieb ein Klimaticket finanziert wird. Diese kollektivvertragliche Regelung ist einzigartig in Österreich. Weiters wird der Einstiegslohn für Facharbeiter nach abgeschlossener Lehre mit Jänner 2027 auf mindestens 3.000 Euro steigen.
"Österreichs größter Standortvorteil sind qualifizierte Facharbeiterinnen und Facharbeiter. 1.000 Euro im ersten Lehrjahr und künftig mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach der Lehre sind daher ein starkes Signal an die Jugend und für die Lehrausbildung", sagt Binder.