Mit 1. Jänner tritt die Pfandverordnung für Kunststoffflaschen und Metalldosen in Kraft. Ziel ist es, die wertvollen Materialien der Getränkeverpackungen wiederzuverwerten und das Wegwerfen von Flaschen und Dosen in die Natur zu minimieren. Das System sei mittlerweile einsatzbereit, erklärten am Dienstag bei einer Pressekonferenz Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Recycling Pfand Österreich. Mit einer riesigen Kampagne möchte man nun auch alle Konsumenten ins Boot holen.
Kern der Informationskampagne ist der Slogan "Achtung Einsatz!" – im Sinne von Geldeinsatz bzw. Einsatz für die Umwelt. Im Mittelpunkt stehen zwei Figuren: Die Plastikflasche "Pet" und die Getränkedose "Can". Die Kunstfiguren sollen in TV-Spots, in Online-Medien und Printinseraten, auf Plakaten und Social-Media-Portalen humorvoll über alle Details informieren und Stimmung für das Pfandsystem machen. Allein im ersten Quartal will man über diverse Kanäle jeden Konsumenten insgesamt 50 Mal erreichen.
Der Startschuss zur Kampagne fällt allerdings erst am 9. Jänner, da die Getränkehersteller nicht vor Anfang Jänner mit der Produktion der Pfandflaschen bzw. -dosen beginnen. Die mit dem Pfandlogo gekennzeichneten Gebinde werden anschließend in die Zentrallager der Händler gebracht und von dort auf die Filialen verteilt. Erste Einwegpfand-Gebinde dürften Ende der zweiten Jänner-Woche bzw. Mitte Jänner in Supermarktregalen und Shops zu finden sein. Bereits im Laufe des ersten Quartals 2025 soll ein Großteil der Produktpalette umgestellt werden, ab Jahresmitte sollten dann nur noch Pfand-Verpackungen in den Regalen stehen.
In den vergangenen eineinhalb Jahren habe man laut Recycling Pfand Österreich ein umfangreiches Pfandsystem aufgebaut. Inzwischen sei fast das gesamte Handelsnetz mit Pfandautomaten ausgerüstet. Die befinden sich, wo baulich möglich, in den Eingangsbereichen von Supermärkten bzw. sogar außerhalb, zum Teil wurde bestehende Mehrwegpfand-Automaten aufgerüstet. Zudem werden aktuell 5.600 kleinere Rücknahmestellen ohne Automat mit Pfand-Sammelsäcken ausgestattet. Die Rücknahme der Pfandgebinde samt Auszahlung der Pfandbeträge an die Rücknehmer sei somit gesichert, so die Betreibergesellschaft.
Auch die Rückholung der Pfandgebinde wurde mittlerweile vertraglich geregelt. Demnach werden Flaschen und Dosen von den Handelsketten und Getränkeherstellern im Rahmen der Belieferung mitgenommen und wieder in die jeweiligen Zentrallager gebracht. Ab dort übernimmt Recycling Pfand Österreich die weitere Abwicklung.
Die Pfandverordnung sieht für das erste Jahr eine Rücklaufquote von 80 Prozent vor. Bis 2027 soll der Anteil auf 90 Prozent steigen, womit Österreich schon frühzeitig die ab 2029 geltende 90-Prozent-EU-Vorgabe erfüllt. Unterm Strich sollen pro Jahr rund 2,2 Milliarden PET-Flaschen und Dosen wiederverwertet werden.
Recycling Pfand Österreich ist als nicht gewinnorientiertes Unternehmen für die Umsetzung und Abwicklung des Einwegpfand-Systems in Österreich verantwortlich. Eigentümer ist der "Trägerverein Einwegpfand", zu dem Handelsketten und Getränkehersteller gehören.