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Eishockey-Rowdy schießt Schiri Puck ins Gesicht

Heute Redaktion
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Absicht? Larkin traf den Schiedsrichter mit voller Wucht im Gesicht.
Absicht? Larkin traf den Schiedsrichter mit voller Wucht im Gesicht.
Bild: Screenshot Youtube

Thomas Larkin vom deutschen Eishockeyclub Adler Mannheim wird nach seiner Aktion für neun Spiele gesperrt. Es ist nicht das erste Mal, dass der Täter negativ auffällt.

Die Aktion ereignet sich am Sonntag. In der 43. Runde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) empfangen die Fischtown Pinguins Bremerhaven die Adler aus Mannheim. Zehn Sekunden vor Ablauf des zweiten Drittels führt das Heimteam 2:1, als Mannheim im Angriff ist. Die Scheibe fliegt aus der Zone, Thomas Larkin will sie abfangen. Er tut dies aber zu spät, fährt in die Zone rein, der Linienrichter pfeift aufgrund eines Abseits ab. Ob das, was dann folgt, Absicht war oder nicht, das weiß wohl nur Larkin selbst – unnötig war es aber auf alle Fälle.

Fakt ist: Der Mannheim-Verteidiger schießt die Scheibe nach dem Pfiff in Richtung Schiedsrichter – und trifft diesen mitten im Gesicht. Marian Rohatsch – so heißt der Referee – bleibt liegen, wird gestützt in die Kabine begleitet und verletzt sich dabei so schwer, dass er für das dritte Drittel gar nicht mehr auf dem Eis erscheint, das Spiel wird mit drei Unparteiischen beendet. Mannheim gelingt die Wende, gewinnt 4:3 nach Elfmeterschießen. Verliert dabei aber Larkin, wie sich dann am Dienstag zeigt.

Denn wie die Deutsche Eishockey-Liga DEL mitteilt, wird der Italiener für neun Spiele gesperrt. Bei der Bemessung der Sperre habe der Disziplinarausschuss eine Entschuldigung des italienischen Nationalspielers mildernd berücksichtigt, heißt es in der DEL-Mitteilung.

2018 wurde er nach einem Check angeklagt

Es ist nicht das erste Mal, dass Larkin negativ auffällt. 2017 rammte er im Champions-League-Achtelfinale Gegenspieler Daniel Paille nieder. Eine unstrittig rüde Aktion, zumal der Spieler des schwedischen Klubs Brynäs IF Larkin den Gegner nicht hatte kommen sehen. Paille erlitt eine Gehirnerschütterung und konnte nach der Begegnung vom 7. November 2017 nicht mehr spielen. Im August 2018 musste der langjährige NHL-Profi seine Karriere beenden.

Die Geschichte ist an diesem Zeitpunkt aber noch nicht zu Ende erzählt. Brynäs' Sportchef sprach von einem "Mordversuch", vier Spielsperren Larkins waren dem schwedischen Club zu wenig. Die Mannheimer hingegen sprachen von "übler Nachrede".

Es blieb nicht bei einem Wortgefecht zwischen den beiden Teams. Paille klagte Larkin schließlich vor einem schwedischen Gericht an. "Das absichtliche Herbeiführen von schweren Verletzungen kann weder erlaubt, noch mit der Idee des Eishockeyspiels vereinbar sein", begründete Pailles Anwalt. Über den Ausgang des Verfahrens wurde kein Wort verloren, weder vom Kläger noch vom Angeklagten.

(spy)