"Zum Schweigen gebracht"

Eismarke unter Druck – Gründer verlässt Ben & Jerry's

Einer der beiden Gründer der Eismarke Ben & Jerry's verlässt die Firma. Auslöser war ein Streit mit Unilever.
Newsdesk Heute
17.09.2025, 17:31
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Einer der beiden Gründer der Eismarke Ben & Jerry's, Jerry Greenfield, verlässt das Unternehmen. Die Firma habe seit der Übernahme durch den britischen Konsumgüterriesen Unilever die Unabhängigkeit verloren, seine Werte zu vertreten, erklärte er. Ben & Jerry's sei "zum Schweigen gebracht und ins Abseits gedrängt worden". Er könne nach 47 Jahren nicht länger "guten Gewissens" für das Unternehmen arbeiten.

Die Erklärung Greenfields veröffentlichte sein Partner Ben Cohen am Dienstagabend (Ortszeit) auf X. Darin wirft Greenfield Unilever vor, der Eishersteller sei zum Schweigen gebracht worden, "aus Angst, die Machthaber zu verärgern" - und das in einer Zeit, in der die US-Regierung "Bürgerrechte, Wahlrechte, die Rechte von Einwanderern, Frauen und der LGBTQ-Gemeinschaft angreift". Es sei "zutiefst enttäuschend", dass die Unabhängigkeit von Ben & Jerry's, "die Grundlage für unseren Verkauf an Unilever, nicht mehr gegeben ist".

Die beiden Schulfreunde Ben und Jerry hatten die Eismarke 1978 gegründet. Die Unilever-Tochter Magnum Ice Cream Company kaufte ihre Firma im Jahr 2000.

Unilever bestreitet Vorwürfe

Unilever erklärte am Dienstag, der Konzern stimme mit der Sichtweise Greenfields nicht überein. Unilver habe versucht, mit beiden Gründern ein "konstruktives Gespräch darüber zu führen, wie die mächtigen, werte-basierten Positionen von Ben & Jerry's weltweit gestärkt werden können". Unilever hat bereits vor längerer Zeit den Verkauf seiner Eiscremesparte angekündigt.

Schon im Jahr 2022 hatte es heftigen Streit gegeben, damals verlangte Ben & Jerry's vergeblich, den Eiscreme-Verkauf in israelischen Siedlungen im Westjordanland zu stoppen. Cohen ist seit langem ein Kritiker der israelischen Politik, im vergangenen Jahr unterzeichnete er einen Brief prominenter Juden, die das American Israels Public Affairs Committee kritisierten, eine proisraelische Lobbygruppe in den USA.

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