Aufregung um eine Grillparty in OÖ: Wie berichtet soll es bei einem ÖVP-Fest in Ansfelden (Bez. Linz-Land) am 4. Juni zu einem Eklat gekommen sein. Was ist genau passiert? Darüber ist man sich aktuell noch alles andere als einig.
Ein Bub (10) soll einen VP-Lokalpolitiker immer wieder mit seinem Radl zu umkreist haben. Das soll den Mann – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – zunehmend unrund gemacht haben. Nach dem Streit mit dem Kind soll es auch zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, die – wie von der Exekutive auf Anfrage bestätigt – in einem dramatischen Polizeieinsatz endeten.
Der Politiker soll dem Buben laut Zeugenaussagen auch nachgelaufen sein, eine ganze Reihe an Müttern, die die Szenen beobachtet hatten, seien dann wutentbrannt mit Schlapfen auf den VP-Funktionär losgegangen. Am Ende habe der Bub sogar ins Spital müssen.
In einer gemeinsamen Erklärung, die "Heute" vorliegt, fordern FPÖ, SPÖ und Grüne jetzt volle Aufklärung: "Etwaige Gewaltanwendung gegenüber den Schwächsten in unserer Mitte, und sei der Nachwuchs noch so provokant, ist durch nichts zu entschuldigen", stellen die drei Ansfeldner Fraktionsführer klar.
Sollten sich "die Anschuldigungen nicht gänzlich in Luft auflösen, erwarten wir Konsequenzen". "Wir fordern jedenfalls lückenlose Aufklärung", erklären die Parteien. Was genau bei dem Grillfest vorgefallen sein soll, ist aber noch nicht restlos geklärt.
Wie berichtet schilderte die Ansfeldner ÖVP die Situation nämlich komplett anders: Der Bub habe "ein sehr provokantes Verhalten an den Tag gelegt". Daraufhin habe der Politiker ihn aufgefordert, das zu unterlassen. Der Zehnjährige soll ihn dann "wüstest beschimpft und angespuckt und auch andere anwesende Personen beschimpft" haben.
Der Bub habe den Mann laut ÖVP attackiert und leicht verletzt. Auch die Mutter des Kindes sei auf ihn losgegangen. "Daraufhin sind einige Passanten eingeschritten." Der Lokalpolitiker habe sich zurückgezogen.
Der Vater des Buben soll dem Politiker danach ebenfalls "massiv" gedroht haben. Aktuell werden laut der Partei weitere Zeugen einvernommen. Und: Offenbar gibt es am Hauptplatz in Ansfelden auch zahlreiche Kameras. Die Überwachungsbilder könnten bald Klarheit darüber bringen, was tatsächlich vorgefallen ist.