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Elfer-Krimi: "Jubel-Drago" im Gefühlsrausch!

Heute Redaktion
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Magische Fußballnacht für den FC Basel und Mittendrin ein Österreicher! Aleksandar Dragovic darf mit dem FCB über den größten internationalen Erfolg der heuer 120-jährigen Club-Geschichte jubeln. Die Schweizer schafften am Donnerstagabend mit einem dramatischen 4:1 im Elfmeterschießen gegen Tottenham Hotspur den Aufstieg ins Halbfinale der Europa League.

Im Viertelfinal-Rückspiel war es nach 120 Minuten wie in London 2:2 (2:2, 1:1) gestanden. Dragovic hatte im St.-Jakob-Park von Basel eine Hauptrolle inne. Der 22-jährige Wiener stand in der 49. Minute zum 2:1 goldrichtig. Mohamed Salah (27.) hatte für Basel zuvor die Führung der Spurs durch Clint Dempsey (23.) ausgeglichen.

Der US-Amerikaner brachte die Engländer mit seinem zweiten Treffer (82.) auch in die Verlängerung. Die Auslosung für das Halbfinale folgt am Freitag (13.00) in Nyon. Spieltermine für das Halbfinale sind der 25. April und der 2. Mai. Das Finale steigt am 15. Mai in Amsterdam.

Drago im Wechselbad der Gefühle - Fehler und Treffer

Dragovic erlebte vor 36.500 Zuschauern ein Wechselbad der Gefühle. Als der ÖFB-Internationale nach einem Eckball per Abstauber traf, entlud sich bei ihm die Freude. Nach dem Match sagte er im Schweizer TV: "Das war wirklich ein Wechselbad der Gefühle. Der Erfolg gehört der Mannschaft. Natürlich freue ich mich über mein Tor. Da stand ich aber nur zur richtigen zeit am richtigen Ort, die Führung der Engländer geht auf meine Kappe. Insgesamt der schönste Tag meiner Karriere."

Bei wahrlich englischen Bedingungen im Basler Dauerregen hatte sich der Innenverteidiger zunächst nämlich einen folgenschweren Patzer geleistet. Nach einem weiten Ball der ohne ihren verletzten Superstar Gareth Bale angetretenen Gäste missglückte sein Tackling völlig. Dempsey bedankte sich.

Drago kämpfte gegen Adebayor

Ein Geschenk der Spurs ebnete Basel jedoch den schnellen Ausgleich. Tottenham produzierte im Spielaufbau einen Fehlpass, über FC-Kapitän Marco Streller kam der Ball zu Salah und der im Hinspiel noch als Chancentod aufgefallene Ägypter traf per "Spitz" zum 1:1. In einer unterhaltsamen Partie hatten danach beide Teams ihre Momente. Dragovic durfte sich dabei zumeist mit Tottenhams Solospitze Emanuel Adebayor beschäftigen.

Der Stürmer aus dem Togo stellte die blaurote Abwehr vor Probleme. Bei einem Kopfball von Adebayor kurz nach Seitenwechsel kam Dragovic fast entscheidend zu spät - ehe er postwendend selbst zuschlug. Von seinem ersten Tor im laufenden Bewerb topmotiviert hätte der Ex-Austrianer beinahe noch nachgelegt: Sein Kopfball nach einer weiteren Standardsituation in der 57. Minute ging knapp am Tottenham-Gehäuse vorbei.

Rot für Vertonghen nach Torraub

Die Basler Mannschaft von Trainer Murat Yakin schien auf Aufstiegskurs. Dempsey erwies sich jedoch ein zweites Mal als Partyschreck, als er einen langen Ball zum 2:2 verarbeitete. Tottenham ging danach zu zehnt in die Verlängerung, nachdem Jan Vertonghen nach einer Notbremse an Streller in der 90. Minute Rot gesehen hatte.

Engländer versagen vom Elferpunkt

In der Verlängerung war der eingewechselte Alexander Frei fast Matchwinner für Basel, der Ex-Teamstürmer zögerte bei einer Topchance (113.) aber zu lange. So folgte nach 120 Minuten die Entscheidung vom Elferpunkt.

Dort parierte Sommer den Elfmeter von Tom Huddlestone, ehe Adebayor den Ball über die Latte jagte. Bei Basel trafen hingegen alle vier Schützen. Der St.Jakob-Park erlebte gegen ein englisches Topteam damit erneut eine magische Nacht. Im Dezember 2011 war in der Champions League bereits der europäische Gigant Manchester United von den "Bebbi" gestürzt worden.