Sport

Bayern Elfer verweigert? Jetzt spricht Pokal-Schiri

Heute Redaktion
Teilen

Es war eine heiß diskutierte Szene im deutschen Pokal-Finale: Verweigerte Referee Felix Zwayer den Bayern einen Elfmeter? Jetzt spricht der Unparteiische.

In der dritten Minute der Nachspielzeit kam es im deutschen Pokalfinale zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt zu einer heftig diskutierten Szene. Bayerns Javi Martinez kommt nach einem Tritt von Kevin-Prince Boateng im Strafraum zu Fall. Elfmeter? Schiedsrichter Felix Zwayer schaut sich die Szene am Video an. Dann entscheidet er: kein Strafstoß. Eine Fehlentscheidung? Jetzt spricht der Unparteiische.

Kein Strafstoß?



"Ich habe den Kontakt gesehen, aus meiner Sicht war es jedoch kein intensiver Kontakt, da Martinez den getroffenen Fuß noch ohne Bewegungsänderung und stabil auf dem Boden aufsetzt, bevor sein anderes Bein abhebt, nach vorne fliegt und er hinfällt", erklärt Zwayer im "kicker". "Treffer und Wirkung haben für mich nicht zusammengepasst. Auf den Bildern habe ich keinen Kontakt gesehen, der mich überzeugt hat, meine ursprüngliche Wahrnehmung und Entscheidung zu ändern. Auch mit dem Abstand von zwei Tagen stehe ich zu dieser Entscheidung."

Schiri-Boss vorsichtig

Am Ende gewinnt Frankfurt das Endspiel mit 3:1. Nach Schlusspfiff schließt sich DFB-Schiedsrichterboss Lutz Michael Fröhlich nur bedingt der Entscheidung Zwayers an: "Wir können seine Argumentation nachvollziehen. Gleichwohl machen wir uns in der Kommission intensiv Gedanken darüber, ob solche Entscheidungen am Ende in der Öffentlichkeit noch nachvollziehbar sind, da es dort schon eine erdrückende Meinungsmehrheit in Richtung Strafstoß gibt."

Ruhige Münchner



Die Bayern halten sich mit Kritik am Schiedsrichter zurück. "Es war ein Elfmeter, aber da sollten wir nicht mit unserer Kritik ansetzen", meint der scheidende Coach Jupp Heynckes. Zu Diskussionen, dass ihm die Szene mit unpassenden Kamera-Einstellungen vorgespielt worden sei, meint Zwayer: "Ich war und bin mit der Bildauswahl zufrieden. Ich war schon fast fertig, wollte dann aber nochmal auf Nummer sicher gehen und habe mir die Szene nochmals in Realgeschwindigkeit vorspielen lassen. Dann waren für mich keine Fragen mehr offen, ich brauchte also keine andere Perspektive. So viel Erfahrung habe ich mit dem System." (heute.at)