Der Fall erschütterte Deutschland: Nach einer illegalen Techno-Party in einem Waldstück im Bundesland Sachsen wurde am 18. Mai die 21-jährige Emma erstochen. Der Tatverdächtige, ihr 16-jähriger Freund, soll sie im Drogenrausch mit einem Messer attackiert haben. Die Staatsanwaltschaft geht von Schuldunfähigkeit aus und beantragt die dauerhafte Unterbringung des Jugendlichen in der Psychiatrie, wie die "Bild" berichtet.
In der verhängnisvollen Nacht feierten etwa 200 Menschen auf einer Lichtung in der Laussnitzer Heide im Landkreis Bautzen eine illegale Techno-Party. Gegen 6.40 Uhr beendete die Polizei die Veranstaltung. Zahlreiche Gäste machten sich zu Fuß auf den Heimweg. Einige liefen entlang eines Wanderwegs namens "Grüne Eins" Richtung Ottendorf-Okrilla.
Dort geschah die unfassbare Tat. Laut Ermittlungen soll der 16-jährige Beschuldigte mehrfach mit einem Schnitzmesser auf Emma eingestochen haben. Die beiden waren zu diesem Zeitpunkt erst seit Kurzem ein Paar. Nach Informationen aus Ermittlerkreisen stand der Jugendliche unter massivem Drogeneinfluss.
"Der Beschuldigte ist nicht vorbestraft und hat zu dem Tatvorwurf keine Angaben gemacht", sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt: "Es ist davon auszugehen, dass er zur Tatzeit schuldunfähig war."
Der Jugendliche wurde noch am selben Morgen im Wald von der Polizei festgenommen. Seitdem ist er in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Die Staatsanwaltschaft Dresden stellte nun beim Landesgericht Dresden den Antrag auf eine dauerhafte Unterbringung des Beschuldigten.
Patrick Drebenstedt (42), Emmas Vater, zeigte sich enttäuscht über den Umgang der Behörden mit den Angehörigen: "Täterschutz wird in Deutschland großgeschrieben. Angehörige? Werden selten mitgedacht. Täter werden geschützt und betreut – Familien hingegen bleiben oft zurück, ohne echte Begleitung", schrieb er bei Instagram.
Der Prozess gegen den 16-Jährigen soll in Sachsen stattfinden. Wegen seines Alters wird er unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.