"Echo" startet auf Disney+

Endlich: Der langersehnte nächste Marvel-Hit ist da!

Als Marvel-Fan hatte man es zuletzt nicht leicht, denn sowohl die Filme, als auch die Serien wurden immer beliebiger. Aber das ändert sich jetzt…

Fabian J. Holzer
Endlich: Der langersehnte nächste Marvel-Hit ist da!
Vincent D’Onofrio als Wilson Fisk/Kingpin und Darnell Besaw als junge Maya Lopez in Marvel' "Echo"
Courtesy of Marvel Studios

Das wurde aber echt auch Zeit! Mit der fünfteiligen Serie "Echo", die ab dem 10. Jänner auf Disney+ läuft, verabschiedet sich der Streamer hoffentlich von den Serien, die verzweifelt versucht haben ein komplett neues Publikum zu suchen - ohne dabei aber zu wissen, wer dieses Publikum überhaupt sein soll - und wendet sich wieder dem zu, was die Fans schon so lange vermissen: Starke Figuren, starke Darsteller, starke Charaktere und eine starke Geschichte. Zwar punktet Marvel jetzt öffentlich auch damit, mit Alaqua Cox erstmals eine amerikanische Ureinwohnerin und noch dazu eine mit mehrfachen Handycaps - Cox ist taub und trägt am rechten Bein eine Prothese - zum Star eines Show zu machen. Cox ist aber weit mehr als das, Cox ist in erster Linie eine tolle Schauspielerin.  

Die Marvel-Serien der letzten Monate und Jahre hatten alle ein großes Problem: Sie wurden viel zu teuer produziert! Alleine schon "WandaVision", die erste Marvel-Serie die 2021 auf Disney+ gestartet ist, soll für seine neun Episoden unglaubliche 200 Millionen Dollar gekostet haben. Abgesehen von einigen Szenen mit wirklich aufwändigen Sets und Effekten in den letzten Folgen musste man sich in der Serie schon ständig fragen, wofür diese Unsummen denn verwendet worden sind. Außerdem war "WandaVision" vielen einfach zu komplex erzählt. Der Unterhaltungswert war dafür überschaubar. Das gilt auch für Serien wie "The Falcon and the Winter Soldier", "Moon Knight" oder "Ms. Marvel". Der Tiefpunkt wurde 2023 mit der von Kritikern und Fans gleichermaßen verrissenen Serie "Secret Invasion" erreicht. 

Die Marvel-Serien von Netflix wurden von Fans gefeiert, jene die erst für Disney+ entstanden aber fast gar nicht

Im Gegensatz zu den ab 2013 für "Netflix" günstig produzierten Marvel-Serien im düsteren Neo Noir-Stil wie "Jessica Jones", "The Punisher" oder "Daredevil" wurde bei fast allen Disney-Marvel-Serien - vielleicht mit der Ausnahme von "Loki" - auf Effekte und nicht auf Geschichten und deren Darsteller gesetzt, was die Shows inflationär und beliebig gemacht hat. Und da spürte man auch bei Marvel, denn die Zuschauerzahlen wurden nicht mehr laufend veröffentlicht, was ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass sie nicht gut waren. Als Konsequenz feierten dann einige Figuren der früheren Serien Comebacks in Gastauftritten der neuen Serie. So wurde etwa Daredevil kurzfristig zum Lover von "She-Hulk" in der gleichnamigen, sonst furchtbaren Serie und Dardevils Gegenspieler Wilson Fisk wurde zum überraschenden Endgegner von "Hawkeye" in der gleichnamigen, aber sonst komplett zu vergessenden gleichnamigen Serie. Komplett vergessen sollte man das Ende von "Hawkeye" aber dann doch nicht, denn darauf basiert nun die jetzt startende Serie "Echo". Und die ist wie die Rückkehr in eine längst vergessen geglaubte Zeit… 

Das muss man jetzt zum Stat von "Echo" auf Disney+ über die Figuren wissen:

Wilson Fisk, der später auch den Straßennamen Kingpin erhielt, wurde seit 2015 vom grandiosen Vincent D'Onofrio gespielt, der über ein Jahrzehnt in "Criminal Intent" spielte. In "Daredevil" war er noch ein zunächst kleiner Immobilienhai, der nach der "Schlacht von New York" im ersten "Avengers"-Film immer mehr zum Crimelord aufstieg und in Matt Murdock/Daredevil (Charlie Cox) einen ernstzunehmenden Widersacher fand. In der Serie "Hawkeye" manipulierte Fisk den als Killer Ronin aktiven Hawkeye, seinen internen Gegenspieler William Lopez zu töten, den Vater seines eigenen Protegé Maya Lopez. Maya war bisher die engste Vertraute von Fisk. Daraufhin schwur Maya (Alaqua Cox) Ronin ewige Rache. Am Ende von "Hawkeye" kam Hawkeye (Jeremy Renner) Maya davon überzeugen, dass es ihr Ziehvater Fisk war, der den Auftrag gegeben hatte, ihren Vater zu töten und so rächt sich Maya am Ende an Fisk und schießt ihm in den Kopf. Doch Fisk ist natürlich nicht tot…

Alaqua Cox als Maya Lopez in "Echo"
Alaqua Cox als Maya Lopez in "Echo"
Marvel Studios

Die erste der fünf Folgen ist die Origin-Story von Maya Lopez und führt zurück in ihre Kindheit und zeigt, wie es zur väterlichen Bindung zwischen ihr und Fisk kam, dessen elterliche Gefühle für das kleine Mädchen ernst gemeint und ehrlich waren. Nach dem vermeintlichen Mord an Fisk hat Lopez New York aus Angst vor Rache seiner Schergen verlassen und kehrt in das Reservat ihrer Familie nach Oklahoma zurück, um sich erstmals ihrer Familie und deren Vergangenheit zu stellen. Doch Fisk hat Maya Kopfschuss überlebt. Ob er nun selbst auf Rache sinnt, oder doch seine "verlorene Tochter" zurückhaben möchte, verraten wir an dieser Stelle nicht. Auf alle Fälle macht sich Fisk auf die Suche nach Maya. Die Begegnungen der Familie und Freunde von Lopez und der Ganz von Fisk werden im Laufe der Serie zum blutrünstigsten und härtesten, was Marvel bisher produziert hat. Und D'Onofrio schafft es auch ganz ohne teure Effekte, den Zuschauern kalte Schauer über den Rücken laufen zu lassen.    

Gänsehaut: "Echo" bringt neben Wilson Fisk jetzt auch seinen alten Erzfein Daredevil zurück: 

Nach seinem Kurzauftritt in "She-Hulk" kehrt auch Charlie Cox als Darevil als reguläre Figur ins MCU zurück und wird als Nemesis von Fisk zum Verbündeten von Maya Lopez, wobei alleine das Aufeinandertreffen von Daredevil und Fisk für etliche Gänsehaut-Momente sorgt. Um diese beiden Figuren, die zurecht beide absolute Fanlieblinge sind, muss man sich übrigens keine Sorgen machen. Denn beide werden 2025 in "Daredevil Reborn" zurückkehren, wobei diese Show mit 18 Episoden die bisher längste aller Marvel-Serien überhaupt sein wird. Und um Maya Lopez sollte man sich auch keine Sorgen machen müssen, denn die Figur der gehörlosen Killerin, mit der trotz aller Widrigkeiten nicht zu spaßen ist, ist viel zu großartig, um ihr nur eine einzige Staffel zu geben. 

Disney gibt den Disney+-Zuschauern mit "Echo" zum allerersten Mal die Möglichkeit, eine Serie zu bingen, nachdem ja alle anderen Serienepisoden bisher nur im Wochentakt erschienen waren. Und diese Möglichkeit wird sicher auch von den meisten genutzt werden, denn die actiongeladene Serie ist zu düster, zu brutal, zu nervenaufreibend und zu spannend, um sie nicht am Stück schauen zu wollen. Marvel kehrt mit "Echo" wieder zum so lange erfolgreichen Neo Noir-Stil zurück. Für Fans ist "Echo" jetzt jedenfalls jenes Fest, auf das sie sehr sehr sehr lange gewartet haben…

Die VIP-Bilder des Tages:

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    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Melissa Naschenweng/Instagram
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