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Endlich gute Leaks! Kante der ehrlichste Star-Kicker

N'Golo Kante ist am Fußball-Olymp. Es ist erstaunlich, dass er trotzdem der Inbegriff von Bescheidenheit und Ehrlichkeit zu sein scheint.

Heute Redaktion
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Er gilt längst als der beste defensive Mittelfeldspieler der Welt. Wo N'Golo Kante ist, muss man den Erfolg nicht lange suchen. Er war das vielleicht größte Puzzlestück hinter dem sensationellen englischen Meistertitel von Leicester City.

Der Wechsel zu Chelsea verhalf den Londonern in der darauffolgenden Saison zum Titel. Frankreich gewann, auch dank des Abräumers, in Russland die Weltmeisterschaft. Kante vereint Technik, Lauf- und Zweikampfstärke sowie Spielintelligenz.

Doch auch außerhalb des Platzes sticht er aus der Masse der Elite-Kicker heraus. Kante steht nicht auf teure Autos und Mode, meidet das Scheinwerferlicht, reagiert auf Lob mit einem verlegenen Lächeln.

Kante will nicht tricksen

Da passt es nur allzu gut ins Bild, dass die einzige gute Meldung im Zuge der neuen Welle an Football-Leaks-Enthüllungen seinen Namen im Titel trägt.

Vereine, Kicker, Funktionäre, Spieleragenten – aus allen Lagern sind prominente Beispiele in diverse Vergehen verstrickt. Steuerbetrug, Spielmanipulation und sogar Vergewaltigungsvorwürfe finden sich unter anderem im schier unermesslichen Datenschatz der Aufdecker-Plattform.

Die Akte Kante sticht heraus. Er verweigerte im Zuge seines Wechsels zum FC Chelsea die dort üblichen Steuertricks. Er zierte sich bei der Vertragsunterzeichnung, weil er sich gegen Offshore-Konten bei der Bildrechte-Verwaltung wehrte.

Der "Spiegel" berichtet von einer Sonderlösung, die dem Klub mehr Geld kostete, aber dafür sauber über die Bühne ging. Von Eden Hazard bis Edin Dzeko werden zahlreiche Top-Stars erwähnt, die ihre Bild-Millionen ohne Skrupel so parken, wie vom Klub vorgesehen. Beide Parteien schleusen so viel Geld am Fiskus vorbei.

Kante musste durch seine langen Verhandlungen mit dem Verein offenbar auf kein Geld verzichten, rang den Londonern aber dadurch ein Zugeständnis ab, das ihnen teuer zu stehen kam. Kante bestand darauf, die "Image Rights" ausschließlich an ein Unternehmen in Großbritannien zu übergeben. Bilanz: 579.000 Pfund mehr Steuerbelastung für Chelsea. Das Geld blieb in Großbritannien. Dementsprechend hoch steht Kante auf der Insel in der Beliebtheits-Skala.

(SeK)

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(Heute Sport)