Sport

England-Star packt vor WM über Depressionen aus

Tottenham-Verteidiger Danny Rose packt aus. Er sei der glücklichste Spieler in Englands WM-Kader, nachdem er mit Depressionen zu kämpfen hatte.

Heute Redaktion
Teilen

Die WM-Endrunde steht vor der Tür. Danny Rose beweist Mut, indem er ausgerechnet vor dem großen Showdown öffentlich über seine Krankheit spricht.

Schwierige Jahr



Im Vorjahr erlangte Danny Rose in England endgültig Star-Status. Er wirbelte als linker Wingback von Tottenham Hotspur die Premier-League-Gegner schwindelig. Im Nationalteam war der Platz linkshinten für ihn reserviert. Dann stoppte ihn eine Knieverletzung.

Monatelang war Rose zum Zusehen verdammt. In der aktuellen Spielzeit spielte er bei den Spurs kaum eine Rolle. Auch nach dem lang ersehnten Comeback musste er sich hinter Ben Davies anstellen – der Waliser hatte ihm den Rang abgelaufen.

Zudem hatte er im Team und bei den Fans nach einem unbedachten Interview nicht mehr den leichtesten Stand. Wenige Tage vor Saisonstart veröffentlichte die "Sun" einen Bericht, in dem Rose offen mit einem Abgang kokettierte und die Wechsel-Politik seines Klubs kritisierte.

Depression, "Eltern wissen nichts"



Dass er den Cut auf den 23-Mann-Kader für die WM-Endrunde in Russland nun geschafft hat, ist für den 27-Jährigen daher alles andere als selbstverständlich. Am Donnerstag sprach er vor ausgewählten Medien Klartext. Nach allem was passiert ist, sei er der "glücklichste Spieler in Englands WM-Kader", sagte Rose.

Rose fasste all seinen Mut und sprach über eine Krankheit, die bisher nicht bekannt war. Der Spurs-Verteidiger habe an Depressionen gelitten, war in Therapie und habe Medikamente nehmen müssen.

Als Grund nannte er seine Verletzung, den Selbstmord seines Onkels, seine Mutter, die Opfer von rassistischen Attacken wurde, seinen Bruder, der im eigenen Haus angeschossen wurde.

Rose gestand sogar, dass es ihm schwer fiel, seinem Team zuzusehen, als es ohne ihn blendend zurecht kam. "Es wurden intern Dinge gesagt und getan, über die ich nicht sprechen will. Sonst werde ich wieder bestraft."

Heftig: Nicht einmal seine Eltern haben bisher von der Erkrankung gewusst. "Sie werden wahrscheinlich sauer sein, wenn sie das hier lesen. Ich habe es bisher für mich behalten."

(S. Klein)

;