Es waren 34 Minuten voller Angst und Schrecken. Mittwochabend zog Espen Andersen B. (37, Däne) durch die norwegische Kleinstadt Kongsberg und tötete mit Pfeil und Bogen fünf Menschen, drei weitere wurden verletzt. So zumindest die ersten Berichte in den chaotischen Stunden nach der erschütternden Bluttat.
Jetzt, beinahe eine Woche später, gibt es eine überraschende Wendung: die Opfer wurden von dem Bogenschützen offenbar gar nicht erschossen, sondern erstochen.
Während seines Amoklaufs dürfte der Killer "irgendwann Pfeil und Bogen weggeworfen oder verloren" haben, schildert Polizeiinspektor Per Thomas Omholt am Montag gegenüber der Presse. Der 37-Jährige habe offenbar wahllos auf Opfer mit einem "scharfen Gegenstand" eingestochen. Eine Verbindung zwischen den Getöteten und dem Attentäter konnte nicht ermittelt werden.
Espen Andersen B. hat in der Zwischenzeit seine Bluttat gestanden. Er habe insgesamt auf mehr als zehn Menschen mit Pfeil und Bogen gezielt und auch geschossen, offenbar aber nicht getroffen. Welcher "scharfe Gegenstand" schließlich zur Tatwaffe wurde, sollte der Chefermittler laut "Puls24" aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen.
Der mutmaßliche Killer dürfte in erster Linie unter psychischen Problemen leiden. Die Hypothese, dass er zum Islam konvertiert und sich radikalisiert habe, habe sich durch die Erhebungen inzwischen immer mehr "abgeschwächt". Deswegen werde die Attacke auch nicht mehr als Terror-Anschlag geführt.