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Was bespricht die FIFA mit Erdogan, Putin & Trump?

FIFA-Präsident Gianni Infantino reiste zum G20-Gipfel nach Argentinien. Was gab es dort mit den drei umstrittendsten Politikern der Welt zu bereden?

Heute Redaktion
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Auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires trafen sich die politischen Führer der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Mittendrin: FIFA-Boss Gianni Infantino. Was hat der Fußball-Weltverband auf der politischen Bühne zu tun? Was bringen Gespräche mit Donald Trump, Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin? Infantino klärt auf.

"Ich bin mit Argentiniens Präsident darauf gekommen, dass man auch über Fußball reden könnte", erklärt Infantino in der "Blick". "Die anderen Leader hielten das für eine gute Idee. So klam es zur Einladung. Ich habe übrigens jedem Leader einen Ball mitgebracht. Die freuten sich extrem darüber." Und was wurde mit den drei wohl umstrittendsten Machthabern der Welt besprochen?

Infantino über ...

Recep Tayyip Erdogan: "Ich war wegen des Fußballs da, da spricht man zusammen über Fußball und nicht über Dinge wie Waffenhandel oder sonst was Tragisches. Und auch, wenn ich mit einigen Staatschefs nicht auf der gleichen politischen Linie bin, versuche ich, mit bilateralen Gesprächen Verbesserungen dank des Fußballs zu erreichen. Ein Beispiel: Im Iran haben wir es dank solcher Gespräche erreicht, dass nach 40 Jahren endlich Frauen ins Stadion durften. In Saudi-Arabien ist das seit letztem Jahr auch so. Warum? Vielleicht auch ein bisschen weil ich mit Prinz Salman darüber geredet habe."

"Erdogan war ein wenig enttäuscht, dass die Türkei die EM 2024 nicht bekommen hat. Wir sind so verblieben, dass ich ihn bald in der Türkei besuche."

Wladimir Putin: "Ich sagte ihm erst Merci für die beste WM der Geschichte. Putin erzählte mir auch, dass sich durch die WM der Prozentsatz der Russen, die Sport treiben, erhöht habe. Von 20 auf 39 Prozent, durch alle Altersschichten. Da sieht man die Macht des Fußballs. Ich versuche, jedem mit Respekt zu begegnen. Die Welt ist nicht nur die Schweiz, es gibt viele Kulturen und Meinungen. Ich bin auch mit vielem auf der Welt nicht einverstanden, aber wenn man nicht hingeht und debattiert, ändert man nie was."

Donald Trump: "Wir haben über die WM 2026 geredet. Sie findet ja in Mexiko, Kanada und den USA statt. Dass Fußball nach dem Turnier in den USA einen größeren Status haben sollte. Im Moment ist es Sportart Nummer 5, das muss sich aus FIFA-Sicht allerspätestens nach dem Turnier verbessert haben. Trump versteht immer mehr vom Fußball. Sein zwölfjähriger Sohn Barron spielt. Dadurch kam er mit einem Sport in Berührung, den er vorher nicht so kannte. Inzwischen hat er das Potenzial erkannt. Und dass wir als Fifa nun beim G20-Gipfel auftreten durften, hat sicher auch nicht geschadet."

(heute.at)