Eine medizinische Premiere sorgt für Aufsehen: Am AKH Wien und der MedUni Wien wurde erstmals in Österreich ein besonders komplizierter Eingriff am Herzen erfolgreich durchgeführt. Ein interdisziplinäres Team von Experten – bestehend aus Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten, Radiologen und Spezialpflegekräften – wagte sich an einen Eingriff, der weltweit erst in wenigen Fällen vorgenommen wurde. Nun wurde dieser medizinische Meilenstein auch in Wien gemeistert.
Der Patient, ein Mann mit bereits mehrfach behandelter Trikuspidalinsuffizienz, war ein echter Problemfall: Trotz mehrerer früherer Eingriffe mit sogenannten TEER-Clips kam es erneut zu einer massiven Undichtigkeit der Herzklappe. Zudem erschwerten zwei Schrittmacherelektroden den Zugang.
Doch das Wiener Team fand eine Lösung: Mit einem innovativen Verfahren wurden die verwachsenen Klappensegel mittels Hochfrequenzstrom getrennt – ein heikler, aber entscheidender Schritt. Danach konnte eine neue Klappe minimal-invasiv über die Leiste eingesetzt werden.
Der Eingriff verlief glatt, der Patient erholte sich in Rekordzeit und konnte schon wenige Tage später in ausgezeichnetem Zustand das Spital verlassen – mit funktionierender Herzklappe und neuer Lebensqualität.
"Diese innovative Strategie eröffnet neue Möglichkeiten für Patienten, bei denen etablierte Verfahren nicht erfolgreich waren", erklärt Kardiologe Philipp Bartko. Sein Kollege Christian Hengstenberg betont: "Dass wir diesen hochkomplexen Eingriff als erste Einrichtung in Österreich erfolgreich durchgeführt hat, unterstreicht die Innovationskraft und die Bedeutung der interdisziplinären Kooperation an AKH Wien und MedUni Wien."