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Erfolgscoach Antonio Conte nimmt Abschied von Juve

Heute Redaktion
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Bild: Alessandro Di Marco (ANSA)

Trainer Antonio Conte und Juventus Turin gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Dies gab Juventus am Dienstagabend einigermaßen überraschend auf seiner Homepage bekannt. Der 44-jährige Italiener holte in seinen drei Saisonen beim Rekordmeister dreimal den "Scudetto". Spekuliert wird, dass Conte nach dem Abgang von Cesare Prandelli als italienischer Teamchef übernehmen könnte.

als italienischer Teamchef übernehmen könnte.

Die Meldung ereignete sich am zweiten Tag des Juventus-Vorbereitungscamps im Trentino. Ein Blitz aus heiterem Himmel war sie trotzdem nicht, denn Conte hatte sich schon zum Ende der letzten Saison Gedanken über einen Rücktritt gemacht. In den Verhandlungen über die Verlängerung des bis 2015 laufenden Vertrags hatten beide Parteien keine Einigung erzielt, sich aber immerhin darauf verständigt, zumindest den Vertrag bis nächsten Sommer zu erfüllen.

Dies ist nun Makulatur. Dem Vernehmen nach ist Conte nicht einverstanden mit der Transferpolitik der Turiner, für die er selbst 13 Jahre spielte. Seine Wunschspieler Juan Cuadrado (Fiorentina) und Alexis Sanchez (FC Barcelona/inzwischen Arsenal) bekommt er nicht. Auch der Franzose Patrice Evra, den Conte ebenfalls gerne verpflichtet hätte, wechselte von Manchester United zur AS Roma.

Entscheidung gereift

"Es war ein Prozess, in dem die Wahrnehmungen und Gefühle gereift sind, die mich dann zu dieser Entscheidung gebracht haben", sagte Conte am Dienstag in einer Videobotschaft. Das Fass zum Überlaufen gebracht hat in den letzten beiden Tagen wohl die Personalie Arturo Vidal. Für Conte ist der Chilene ein Schlüsselspieler und die Turiner versprachen, den Mittelfeldakteur zu keinem Preis zu verkaufen. Manchester United erhöhte das Angebot für Vidal nun auf 45 Millionen Euro. Die Juventus-Führung scheint schwach zu werden.

Conte verfügt über eine sehr gute Reputation. Der frühere italienische Internationale (20 Länderspiele) schaffte zu Beginn seiner Trainerkarriere mit Siena den Aufstieg in die Serie A und führte zuletzt Juventus dreimal zum Titel. In der abgelaufenen Saison holte der Club in 38 Runden 102 Zähler. "Wir haben Historisches geschafft, drei Meisterschaften gewonnen und einen Punkterekord aufgestellt, das kann uns nichts und niemand mehr nehmen", sagte Conte.

Nun scheint er bereit für den nächsten Schritt. Ab sofort gilt Conte als Favorit auf den seit der WM freien Posten des italienischen Nationaltrainers. Übernimmt er tatsächlich die "Squadra Azzurra", wäre das große Sesselrücken unter der Trainer-Elite Italiens perfekt. Conte bekäme den Posten von Cesare Prandelli, der wiederum Roberto Mancini bei Galatasaray Istanbul beerbte. Mancini gilt neben dem ehemaligen Milan-Trainer Massimiliano Allegri indes als Kandidat für das Traineramt bei Juventus.