Wintersport
Erfolgstrainer nach ORF-Rücktritt: "ÖSV abgeschlossen"
Skisprung-Erfolgstrainer Harald Rodlauer trat live im ORF zurück. Ein ÖSV-Comeback schließt er aus. "Es ist der beste Zeitpunkt zum Gehen."
Live im ORF verkündete Damen-Skisprungtrainer Harald Rodlauer seinen Rücktritt. "Es geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Ich wollte jetzt Klarheit schaffen, damit sich alle gut auf die Zukunft vorbereiten können", sagte der Trainer und deutete Unstimmigkeiten mit dem ÖSV an.
Rodlauer kämpfte bei diesen Worten mit den Tränen: "Ich gratuliere Eva und all meinen Athletinnen dazu, was sie in diesem Jahr geleistet haben. Das war wirklich wieder außergewöhnlich. Es war mir vergönnt, unglaublich große Erfolge und tolle Momente als Cheftrainer dieser Mannschaft zu erleben."
Die ÖSV-Adlerinnen räumten groß ab. Eva Pinkelnig segelte zum Gesamtweltcupsieg. Zudem gewannen die Skisprung-Damen den Nationencup und waren mit zwei Silbermedaillen auch bei der WM in Planica erfolgreich.
Im Interview in der "Kleinen Zeitung" blickt Rodlauer auf seine Arbeit zurück und spricht Klartext.
"Ich war im Team neben dem Erfolg die einzige Konstante. Der ist nicht durch andere Betreuer gekommen. Es ist immer daran gelegen, wie ich es gemacht und das Team geführt habe. Das nehme ich mir in meiner Bilanz heraus. Im Gegensatz zu vielen anderen war ich stets da und deshalb werte ich die Gwesamtweltcupsiege, die Nationencupsiege, die vielen Weltcupsiege und Medaillen als meinen Erfolg."
Rodlauer erklärt, warum er gerade jetzt zurücktritt: "Was soll ich mit dieser Mannschaft noch erreichen? Ich kann nächstes Jahr nicht drei Kugeln gewinnen, denn es gibt nur zwei. Es ist der bestmögliche Zeitpunkt zum Gehen."
Rodlauer will dem "Skispringen treu bleiben" und kann sich vorstellen, eine "Mannschaft wieder neu aufzubauen". Ein Comeback im ÖSV schließt er aber aus. "Nein, das Thema ÖSV ist für mich abgeschlossen. Ich hatte einen unbefristeten Vertrag – den habe ich gekündigt."