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Erschöpfte Tennis-Stars drohen mit Streik

Heute Redaktion
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Der Weltranglistenerste Novak Djokovic riss sich in seinem jüngsten Match einen Muskel zwischen den Rippen ein und muss ein Monat pausieren. Nun wird Kritik in der Tennis-Welt laut, dass der dicht gedrängte Kalender zu viel für die Gesundheit der Spieler ist.

Als Erster meldete sich Rafael Nadal zu Wort: Der Spanier beschwerte sich darüber, dass das Davis-Cup-Semifinale gegen Frankreich kurz nach den US Open angesetzt wurde. Schon in New York machten sich bei Nadal die Schmerzen bemerkbar, . 72 Partien hat der Spanier heuer bereits in den Beinen.

Auch für Djokovic dürfte die Anstrengung nach zu viel geworden sein. Der Serbe musste in seinem 67. Turnier aufgeben. Harte Kritik kommt nun auch vom Weltranglistenvierten Andy Murray. Der Brite erklärte, dass ein Streik eine Möglichkeit wäre, um ein Umdenken herbeizuführen.

Zugeständnisse der ATP sind zuwenig

"Ich weiß von anderen Spielern, dass sie davor keine Angst haben. Lasst uns hoffen, dass es nicht so weit kommt, aber ich bin sicher, die Spieler ziehen es in Erwägung", meinte Murray. Auch beim Schweizer Roger Federer ist der Termindruck sichtbar: Die einstige Nummer 1 der Weltrangliste wirkte in vielen Matches müde und wurde beim Davis-Cup-Einsatz vom Muskelkater geplagt.

Bereits im Vorfeld der jetzigen Kritik hatte die ATP reagiert und die Teilnehmerfelder bei den Masters-1000-Turnieren verkleinert, den Topgesetzten Freilose gewährt und die Fünfsatzfinale gestrichen. Doch für die Tennis-Stars sind die Entlastungen zu wenig. Die Forderung: Turniere sollen reduziert und der Tennis-Kalender neu organisiert werden. Darüber will der Spielerrat Anfang Oktober sprechen - grundlegende Änderungen seien aber unwahrscheinlich, heißt es bereits jetzt.