Politik

Erste Partei warnt jetzt vor Blackout in Österreich

Gas-Krisengipfel, Diesel-Engpass, Rekord-Teuerung – und jetzt auch noch das: Die erste Partei warnt im Nationalrat öffentlich vor einem Blackout.

Rene Findenig
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Ganz offen warnte die FPÖ vor einem Blackout in Österreich.
Ganz offen warnte die FPÖ vor einem Blackout in Österreich.
Daniel Scharinger / picturedesk.com

Zwar würden alle Parteien in Sachen Atomstrom "an einem Strang ziehen" und das "grüne Label für Atomstrom" der EU ablehnen, die Regierung würde die "große Keule" aber nur in Reden schwingen und die Anträge der Opposition ablehnen, kritisiert FPÖ-Umweltsprecher Walter Rauch am Mittwoch im Parlament. In seiner Rede attackierte der Freiheitliche schließlich die Regierung offensiv.

"Die grüne Ministerin Gewessler liefert einen unbrauchbaren Vorschlag nach dem anderen. Da wird mit keinem Schritt eine Lösung für den Bürger erreicht und die 'grüne Inflation' steigt in nie gekannte Höhen. Und die ÖVP? Die nickt das Ganze dann noch ab. Österreich benötigt aber dringend eine Netzstabilität, Sicherheit und Versorgungsstabilität. Das alles ist aber nicht einmal im Ansatz vorhanden", so Rauch.

Ganz offen warnte die FPÖ deswegen vor einem Blackout in Österreich, "wenn vonseiten der schwarz-grünen Regierungsparteien nicht schnellstmöglich, vernünftig und energisch Maßnahmen ergriffen werden". Rauch kritisierte dabei, dass es keinen großvolumigen Ausbau von Photovoltaikanlagen gebe beziehungsweise dieser nicht möglich sei, "da die Netzbetreiber, die sich großteils in öffentlicher Hand befinden, die dazu nötige Netzstabilität nicht besitzen".

"Österreich muss jeden Tag darauf achten, dass wir nicht in einem Blackout landen, denn von 365 Tagen im Jahr müssen bereits jetzt die österreichischen Energieversorgungsunternehmen 301 Tage Energie zuschalten, damit Österreich noch die Leitungsrechte erhalten kann – das ist eine Auskunft von Austrian Power Grid", legte auch der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Ragger nach. "Die zwei größten Energieerzeuger Deutschland und Frankreich schleusen hunderte Millionen von Gigawattstunden durch Österreich. Nur sind unsere Leitungsnetze aber dafür nicht ausgerichtet."

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    Die Regierung präsentierte die neuen Maßnahmen gegen die Teuerung. Was das "Geld zurück"-Paket alles beinhaltet:
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    APA

    Eine Umfrage zeigte übrigens erst kürzlich: Nur 16 Prozent der Österreicher haben für einen Blackout vorgesorgt, allerdings glauben auch nur acht Prozent, dass Österreich in den nächsten ein bis zwei Jahren davon betroffen sein wird. 57 Prozent der Befragten halten einen Zusammenbruch der Stromversorgung laut einer Spectra-Umfrage für unwahrscheinlich. Konkret nachgefragt, sind es 87 Prozent, die wissen, dass mit einem Blackout ein länger andauernder Strom-Ausfall gemeint ist.