Neue Regeln ab 2035

Rückzieher fix! EU-Kommission lockert Verbrenner-Aus

Die EU-Kommission will das Verbrenner-Aus lockern: Auch nach 2035 könnten neue Verbrenner und Hybride unter strengen Auflagen erlaubt bleiben.
Newsdesk Heute
16.12.2025, 17:16
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Die EU-Kommission schlägt vor, vom geplanten Verbrenner-Aus abzurücken. Auch nach 2035 sollen Autohersteller weiterhin Verbrenner- und Hybrid-Autos verkaufen dürfen. Das geht aus den am Dienstag in Straßburg präsentierten Änderungsvorschlägen zu den Abgasregeln für Autos hervor. Trotzdem soll der Großteil der neu zugelassenen Fahrzeuge künftig elektrisch unterwegs sein.

Grund für diesen Kurswechsel sind neue Pläne bei den EU-Flottengrenzwerten. Diese bestimmen, wie viel CO2 alle neuen Autos eines Herstellers im Schnitt pro Jahr ausstoßen dürfen. Ursprünglich hätte dieser Wert ab 2035 auf Null sinken sollen – eine hundertprozentige Senkung. Jetzt will die Kommission stattdessen ein Minus von 90 Prozent im Vergleich zu 2021 vorschreiben.

Ausgleich an anderen Stellen

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Autobauer laut aktuellem Stand vor allem auf Elektroautos setzen. Sie hätten aber mehr Spielraum als bisher und könnten auch weiterhin Hybride, sogenannte Range-Extender – also Fahrzeuge, bei denen ein kleiner Verbrenner die Batterie lädt – und klassische Verbrenner verkaufen.

Diese Fahrzeuge stoßen weiterhin CO2 aus. Die Kommission plant aber, dass diese Emissionen ab 2035 durch Einsparungen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Zum Beispiel, wenn die Hersteller "grünen" Stahl aus Europa in ihren Autos verwenden, der bei der Produktion weniger CO2 verursacht als importierter Stahl aus der Türkei oder China.

Rechenspiele

Außerdem soll berücksichtigt werden, wie viel Bio-Treibstoff am Markt ist. Gibt es an den Zapfsäulen der EU mehr Bio-Benzin oder synthetische Kraftstoffe (E-Fuels), soll das als CO2-Ersparnis gegenüber herkömmlichem Sprit gelten. Eine eigene Sonderregel für E-Fuels ist aber nicht geplant.

Auch die Berechnungsmethode selbst will die Kommission anpassen: Kleine, in Europa gebaute Elektroautos sollen bis 2035 stärker auf die Grenzwerte angerechnet werden. Elektroautos gelten als emissionsfrei und verbessern so den Schnitt. Damit will die Kommission die Produktion in Europa ankurbeln.

Strafen drohen

Wenn die Autobauer die Vorgaben nicht erfüllen, drohen Strafen. Die Industrie hatte daher schon länger gefordert, die als Verbrenner-Aus bekannte Regel aufzuweichen. Um Strafzahlungen zu vermeiden, will die Kommission auch das Zwischenziel für 2030 lockern: Verfehlt ein Hersteller den Grenzwert, soll er das in den folgenden zwei Jahren noch ausgleichen dürfen.

Die Vorschläge gehen jetzt ins Europaparlament und den Rat der 27 EU-Staaten. Beide Seiten können noch Änderungen einbringen, die Verhandlungen werden wohl mehrere Monate dauern.

{title && {title} } red, {title && {title} } 16.12.2025, 17:16
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