Gesundheitskasse

"Ewiges Warten" für Wahlarzt-Kostenerstattung bei ÖGK

Aufgrund der immer weiter steigenden Anzahl an Anträgen, dauert die Kostenerstattung für Wahlarzt-Rechnungen bei der ÖGK derzeit länger.

Niederösterreich Heute
"Ewiges Warten" für Wahlarzt-Kostenerstattung bei ÖGK
Wer zum Wahlarzt geht, muss derzeit länger auf sein erstattetes Geld warten.
Getty Images

"Früher dauerte es vielleicht drei Wochen, derzeit warte ich im Schnitt Monate", sagt "Heute"-Leserin Manuela G. Die 36-Jährige aus dem Industrieviertel sucht sich medizinischen Rat bereits seit Längerem großteils von Wahlärzten.

"Bei meinem damaligen Kassen-Augenarzt musste man Termine sechs Monate im Voraus ausmachen, so überfüllt ist er", schildert die Angestellte aus NÖ ihre Gründe, für ärztliche Hilfe freiwillig in die eigene Tasche zu greifen.

Bearbeitungsdauer viel länger

Die Wahlarzt-Rechnung reicht sie im Anschluss an die Rechnungslegung bei der Österreichischen Gesundheitskasse ein, ein Teil der Kosten wird im Normalfall rückerstattet.

"Das hat immer super funktioniert, innerhalb von maximal drei Wochen hatte ich in der Regel das Geld am Konto", so die Niederösterreicherin, die auch privatversichert ist.

Doch seit einigen Monaten dauert die Bearbeitung der Einreichungen überdurchschnittlich lange. "Ich musste für die letzten Rechnungen immer rund zwei Monate warten, einmal sogar länger", erzählt sie.

Immer mehr Anträge

Grund dafür ist die stetig steigende Anzahl an Einreichungen, wie die ÖGK auf "Heute"-Anfrage erklärt. Weil immer mehr Menschen – freiwillig oder unfreiwillig aufgrund fehlender Kapazitäten von Kassen-Medizinern – zu Wahlärzten wechseln und sich danach einen Teil des Geldes zurückholen, stapeln sich bei den Mitarbeitern die zu bearbeitenden Rechnungen.

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    Zwei Monate, aber auch länger, wartet man mittlerweile auf die Rückerstattung der Wahlarzt-Kosten durch die ÖGK.
    Zwei Monate, aber auch länger, wartet man mittlerweile auf die Rückerstattung der Wahlarzt-Kosten durch die ÖGK.
    privat

    "Auf Grund von laufend steigenden Einreichungszahlen" habe man deshalb "Ende des letzten Jahres zusätzliche Ressourcen für die Abarbeitung der Kostenerstattungsanträge zur Verfügung gestellt und eine bundeslandübergreifende Bearbeitung etabliert", so ÖGK-Sprecherin Michaela Glauninger gegenüber "Heute".

    84 Tage in Vorarlberg

    Die Rückstandstage würden zudem von Bundesland zu Bundesland variieren, während es in Kärnten teils nur noch 7 Tage Bearbeitungsdauer sind, sind es in Vorarlberg im Schnitt noch 84. In Niederösterreich liegt die Zeitspanne zwischen Einreichung und Kostenerstattung zwischen 44 und 81 Tagen, also 1,5 bis teils 3 Monaten. Die Dauer komme auch auf die Fachgruppe an, wie es seitens der Österreichischen Gesundheitskasse heißt.

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      In Kärnten sehe man mit den "getroffenen Automatisierungsmaßnahmen" aber bereits "positive Effekte". "Die bundeslandübergreifend tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden so eingesetzt, dass der Rückstand schnellstmöglich in allen Bundesländern auf 14 Tage verkürzt werden kann", so Glauninger.

      14 Tage bei Wahlarzt-Einreichung

      Reichen Wahlärzte selbst für ihre Patienten ein, so habe man binnen 14 Tagen das Geld am Konto. 

      "Es ist unser Ziel, auch in Niederösterreich die Bearbeitungsdauer generell auf 14 Tage zu verkürzen", heißt es seitens der ÖGK.

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Kostenerstattung für Wahlarzt-Rechnungen bei der ÖGK dauert aufgrund der zunehmenden Anzahl von Anträgen derzeit länger, was dazu führt, dass Patienten im Schnitt mehrere Monate auf die Rückerstattung warten müssen
      • Die ÖGK hat zusätzliche Ressourcen bereitgestellt, um die Bearbeitungsdauer zu verkürzen, und plant, die generelle Bearbeitungszeit auf 14 Tage zu reduzieren
      red
      Akt.