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Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß aus der Haft entlassen

Heute Redaktion
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Uli Hoeneß ist am Montag nach fast zwei Jahren Haft vorzeitig entlassen worden. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde der Ex-Präsident des FC Bayern in die Freiheit entlassen.

Um dem vorprogrammierten Medienrummel zu entgehen, verließ Hoeneß seinen letzten Aufenthaltsort als Freigänger noch bei Dunkelheit. Somit warteten Fotografen und Kameraleute vergeblich. Es gibt auch keine offizielle Bestätigung, ob Hoeneß sich zuletzt im Freigängerhaus Rothenfeld am Ammersee, der JVA Landsberg am Lech oder der JVA Stadelheim in München aufgehalten hatte.

Bier und Musik

Sein Sohn bestätigte am Montagmorgen gegenüber der "Welt", dass Papa Hoeneß wieder in seinem Haus ist. Aus dem Domizil am Tegernsee dröhnte Musik. Auch das ein oder andere Glas wurde geleert. Ein Audi fuhr laut dem Bericht mit drei Kisten Bier vor. Eine Blaskapelle hat sich auf den Weg gemacht.

Ex-Ski-Läuferin Maria Höfl-Riesch hat Hoeneß via Twitter zu seiner neu erlangten Freiheit gratuliert:

Uli ist wieder draußen. Ich bin gespannt, was er in Zukunft vorhat. Alles Gute!
— Maria Höfl-Riesch (@Maria)

Drei Jahre Bewährung

Hoeneß ist auf Grund der Halbstrafenregelung, die eine Entlassung nach Verbüßung der halben Strafe vorsieht, nach bereits 21 Monaten ein freier Mann. Diese Regelung kommt nur selten zum Einsatz, meistens werden Haftstrafen erst nach zwei Dritteln der Haftzeit zur Bewährung ausgesetzt. Der jetzige Deal setzt voraus, dass sich Hoeneß drei Jahre lang nichts zu schulden kommen lassen darf.

Im Gefängnis galt Hoeneß als Musterhäftling, im Freigängerhaus Rothenfeld soll er Mithäftlinge und Wärter mit Bayern-Fanartikeln beschenkt und auch einen Kraftraum neu ausgestattet haben. Ihm selbst blies ein kalter Wind entgegen.

Hoeneß verleumdet, erpresst und ausspioniert

Dem Beschluss des Landgerichts Augsburgs zur vorzeitigen Entlassung war zu entnehmen, dass der prominente Häftling während der Haftzeit verleumdet, erpresst und ausspioniert wurde. Er stand auch unter medialer Beobachtung. Hoeneß war etwa heimlich beim Tischtennisspielen gefilmt worden.

Wo sich Hoeneß nun aufhält ist unklar. Am 13. März könnte er als Laudator bei einer Ehrung für den ehemaligen Bayern-Trainer Jupp Heynckes in Mänchengladbach erstmals öffentlich in Erscheinung treten.
Hoeneß war am 13. März 2015 wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Am 2. Juni 2014 trat er seine Strafe an. Ende 2015 wurde er Freigänger, konnte so in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern arbeiten und die meisten Wochenenden in seinem Haus in Bad Wiessee am Tegernsee verbringen.

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