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Ex-Boss: Gribkowsky mit "unmöglichen" Forderungen

Heute Redaktion
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Bild: (DPA)

Mit einer Forderung nach einem Millionen-Bonus für seine Arbeit beim Formel-1-Verkauf hat Ex-Bankvorstand Gerhard Gribkowsky seinen Chef geärgert. Im Prozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone vor dem Landgericht München nannte der damalige BayernLB-Vorstandsvorsitzende Werner Schmidt die Forderungen Gribkowskys am Mittwoch "völlig unmöglich". Das Verfahren hat nun bis zum am 24. Juni Pause.

Mit einer Forderung nach einem Millionen-Bonus für seine Arbeit beim Formel-1-Verkauf hat Ex-Bankvorstand Gerhard Gribkowsky seinen Chef geärgert. Im Prozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone vor dem Landgericht München nannte der damalige BayernLB-Vorstandsvorsitzende Werner Schmidt die Forderungen Gribkowskys am Mittwoch "völlig unmöglich". Das Verfahren hat nun bis zum am 24. Juni Pause.

Schmidt sagte, Gribkowsky habe zwar sehr engagiert gearbeitet, als die Landesbank ihre Mehrheit an der Formel 1 im Jahr 2006 verkaufen wollte. Gribkowskys Forderung nach zehn Millionen Euro Bonus sei trotzdem unverschämt gewesen, weil er damit im Vergleich zu seinen Kollegen Vorteile gehabt hätte. "Da alle Vorstände zu der Zeit Tag und Nacht gearbeitet haben."

Am Ende ging Gribkowsky leer aus und musste sich mit seinem normalen Jahresgehalt von einer halben Million Euro begnügen. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft war der Frust über die entgangene Zusatzzahlung ein Grund dafür, dass der Banker 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld von Ecclestone angenommen hat.

"Sag mir eine Zahl"

Gribkowsky hatte vor wenigen Wochen als Zeuge vor Gericht gesagt, dass er Ecclestone von seiner erfolglosen Bonusbitte bei der BayernLB erzählt hatte. Darauf habe der Milliardär gesagt: "Sag mir eine Zahl." Gribkowsky sagte nach eigenen Worten "50". Später habe er noch einmal schriftlich an eine Abmachung erinnert und dann zwei dicke Überweisungen bekommen. Ecclestone bestreitet aber, dass es sich um Bestechungsgeld handelte und stellte sich als Opfer einer Erpressung dar.

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wollte Ecclestone mit den Millionen erreichen, dass Gribkowsky die Formel-1-Mehrheit an den Investor CVC verkaufte, was dann auch geschah. Alternativen dazu gab es nach Darstellung der ehemaligen BayernLB-Vorstände allerdings auch nicht. "Es hat sehr lange gedauert, bis wir überhaupt ein Käuferinteresse im Markt gefunden haben", erinnerte sich Ex-Vorstand Dieter Burgmer als Zeuge. Ähnlich äußerte sich sein ehemaliger Kollege Ralph Schmidt. Auch mit dem Kaufpreis von 840 Millionen Dollar, den Gribkowsky aushandelte, war der Vorstand mehr als zufrieden. Ein besseres Angebot sei nicht vorhanden gewesen, sagte Ex-Bankchef Schmidt.

Zur Bedingung für den Verkauf machte Gribkowsky aber eine Provision an Ecclestone: 41 Millionen Dollar wollte der Brite für seine Beratertätigkeit bei dem Verkauf haben - und erhielt sie auch von der BayernLB. Laut Anklage wollte Ecclestone damit seine Bestechungsausgaben an Gribkowsky teilweise wieder reinholen.